Fields of the Nephilim - Mourning Sun |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Goth Rock |
Label | Oblivion / SPV |
Rezensent |
Volker |
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Es mag eine streitbare Definitionsfrage sein, aber im Grunde ist "Mourning Sun? das erste "richtige? Studio-Album der Fields seit vor 15 Jahren "Elizium? zum unsterblichen Klassiker wurde. Zumindest, wenn man von dem Mitte der 90er unter dem Bandnamen Nefilim ver�ffentlichten, heftigen "Zoon" sowie von einer EP zur Reunion 2001 und dem umstrittenen "Fallen" absieht, das ein Alleingang des Labels war, von Mastermind Carl McCoy nicht als offizielle Fields-Ver�ffentlichung anerkant wurde und auch bei weitem nicht nur taufrische Songs enthielt. So ganz �berzeugend klang das Ganze nebenbei auch nicht, zumindest gemessen an den drei Alben, mit denen die Briten von 1986 bis 1990 im Duell mit den Sisters of Mercy zu den Wegbereitern und Gottv�tern des Gothic Rock bzw. weiter Teile der Gothic-Szene wurden.
Besserung schien nun in Sicht, denn im Vorfeld des neuen Albums blieben die Querelen aus, das Potential ist sowieso vorhanden und nicht zuletzt hat Bassist Tony Pettitt mit seiner Band NFD in den letzten beiden Jahren bewiesen, dass aus dem Lager der Fields auch im 21. Jahrhundert noch begeisternde Musik kommen kann. Zur Sicherheit bin ich trotzdem mit eher geringen vorgefertigten Erwartungen an "Mourning Sun" herangegangen, denn die eigenen Glanzleistungen der Vergangenheit k�nnen mitunter f�r unangenehme Ma�st�be sorgen.
Um so sch�ner ist es zu sehen, dass hier ein Album vorliegt, welches bei alten Fans zumindest f�r Aufatmen sorgen sollte, wenn nicht sogar f�r Begeisterung. Da ist etwa ein Song wie "Requiem (La Veilleur Silencieux)", der auch auf "Elizium" bestens ins Bild gepasst h�tte ? mit einem etwas modernerem Anstrich, doch der alte Charme, die Faszination und die Mystik sind wieder da. Songs der Fields sind dann am besten, wenn man sie nur schwerlich greifen oder mit Worten beschreiben kann, sondern einfach von ihrer Magie gefangen genommen wird. Am Besten beim wundersch�nen "She" gleich weitermachen, bei dem alle Epigonen der Band vor Scham im Boden versinken oder es zumindest sollten. Solche Songs k�nnen nur die Fields schreiben, so singt nur Frontexzentriker McCoy, der nat�rliche Kopierschutz dieses geheimnisumwobenen Flairs ist nicht zu knacken. Eingefleischte Fields-Fans werden auch bei den ausgedehnten Sound-Landschaften des Titelsongs oder "New Gold Dawn" im Stile des "Nephilim" Albums dahinschmelzen.
Die eher moderne Seite von "Mourning Sun" verk�rpert zum einen das hypnotische "Xiberia (Seasons in the Ice Age)", bei dem die traditionelle Atmosph�re mit �berraschend weit im Vorderung stehenden Elektronika und verzerrten Vocals gekreuzt wird ? dezentes Industrial-Flair mit Parallelen zur "Zoon". Vergleichbar hart und doch unvergleichlich dagegen die Hymne des Albums: "Straight to the Light" klingt streckenweise in der Tat straight, versinkt zwischendrin in packenden psychedelischen Momenten und entf�hrt auf eine grandiose finstere Achterbahnfahrt, die ihres Gleichen sucht. Schon jetzt ein Klassiker und das vielleicht imposanteste Lebenszeichen einer Kultband, die endlich ihren zweiten Fr�hling erlebt. Und das hoffentlich noch sehr, sehr lange!
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