Tenhi - Maaäet |
|
Metalspheres Info-Box |
Genre |
Progressiver Folk |
Label | Prophecy Productions |
Rezensent |
Volker |
|
Tenhi geniessen Ausnahmestatus. So viel ganz klar vorab, denn die Musik der Finnen darf schon seit dem faszinierenden Debut "Kauan" Einzigartigkeit für sich beanspruchen. Nordischer Folk mag zwar als profane Bezeichnung herhalten, doch die ganz besondere Aura Tenhis ist mit Worten nicht ausreichend erfassbar. Verglichen mit dem aus 2002 stammenden Vorgänger "Väre" sind nur dezente Veränderungen spürbar, die der Richtung folgen, in der sich die Band über die Jahre hin entwickelt hat. Tenhi sind reifer, dunkler und ernster geworden. Die Leichtigkeit einiger Debut-Songs ist passé, doch dies soll keineswegs heissen, dass auf "Maaäet" auch nur ein Hauch von Verbitterung wahrzunehmen wäre. Das Album ist ein ganz eigener Klangkosmos und die einzelnen Stücke verschmelzen vollkommen zu einer schamanischen, naturverbunden Gesamtheit. Tenhi entwickeln durch ihre mit so dezenten Mitteln erschaffene Intensität etwas Beschwörendes und laden auf eine mystische Reise durch nächtliche Landschaften von bezaubernder Schönheit ein. Freilich nur den, der sich auf auf ihre Musik einlassen kann, denn "Maaäet" oberflächlich nebenbei zu hören erscheint unmöglich. Statt orthodoxem Songaufbau wird einzelnen Tönen, Melodien und Silben der Raum gegeben, sich in ihrer vollen Kraft zu entfalten und jeden Moment der 60 Minuten damit zu einem Besonderen zu machen. Die Finnen entrücken damit den üblichen Konventionen so weit, dass hier von progressiver Musik in ihrem eigentlichen Sinne gesprochen werden muss, auch wenn dies als Etikett eher irreführend sein mag.
In diesem Sinne kann ich nur jedem Musikliebhaber mit den entsprechenden Neigungen dieses magische Stück melancholischer Intensität ans Herz legen. Und wer das bisherige Schaffen von Tenhi schätzt, braucht sowieso keine Sekunde lang zu zögern.
|
|
|