Amenra - Mass III |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Sludgecore / Postrock |
Label | Hypertension Records |
Rezensent |
Volker |
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Apokalytisch, postmodern, surrealistisch. Gewaltige Begriffe, die zuletzt im harten Sektor des Musikbusiness arg �berstrapaziert wurden und so an Wucht verlieren. Umso sch�ner, wenn ab und an mal Bands auf der Bildf�che erscheinen, die sich diese Attribute vollauf verdienen. Amenra geh�ren dazu, denn "Mass III" hypnotisiert den H�rer regelrecht, um ihn dann in ein schwarzes Loch der Verzweiflung zu reissen. Die Belgier agieren �hnlich wie gro�artige Meister der monstr�sen Soundlandschaften namens Neurosis, Isis und Cult of Luna und begeistern mit ihrer F�higkeit, deren Intensit�t in nichts nachzustehen. Und dies auf eigenen Pfaden, denn eine ausschliesslich kopierende Band w�rde diese Klasse nicht erreichen.
Amenra konzentrieren sich ma�geblich auf die Atmosph�re ihrer Musik und kreieren so einen selten erreichten Klangfluss mit erstaunlichem Tiefgang. Stoische Rifforgien graben sich tief in das Unterbewusstsein und entziehen die Wirkung des Gesamtwerkes weitgehend dem Rationalen. Amenra sind nicht erkl�rbar, man muss sie erfahren. Wer diese Band nicht sp�rt, wird niemals einen Zugang zu ihr finden k�nnen und sie vermutlich z�h, sperrig und spartanisch finden. Was auch alles nicht aus der Luft gegriffen ist, aber so lange wohl tats�chlich uninteressant bleibt, wie einem sich die monumentale Essenz dieses bitteren Klangbegr�us nicht er�ffnet. Dabei m�ndet die Depression letztlich in surrealer Sch�nheit, selbst die schiere Hoffnungslosigkeit scheint hier sinnerf�llt. Colin H van Eeckhout schreit sich im beklemmend engen Spalt zwischen den gigantischen Soundw�nden in Ekstase, um sp�ter mit ruhigen T�nen zu bes�nftigen, wenn die wilde Schlucht in eine ausgedehnte, unendlich wirkende Ebene m�ndet.
Anspieltipps verbieten sich eigentlich, denn das Album an sich (6 in verschiedenen Sprachen betitelte Songs in gut 46 Minuten) ist der Star. "Am Kreuz", bei dem die desolaten Visionen von Amenra kongenial mit charmanten Frauengesang fusionieren, sei trotzdem noch als beeindruckendes Beispiel genannt. Dass die Live-Auftritte der Band sich wie in der Labelinfo beschrieben durch besondere Intensit�t auszeichnen, kann ich mir gut vorstellen. Gerade da wohl mit Vorliebe besondere Schaupl�tze wie alte Kirchen daf�r auserw�hlt werden. Schade, dass die derzeit laufende Tour nur durch Belgien, Frankreich und die Niederlande f�hrt. Bis in dieser Beziehung Besserung in Sicht ist, rotiert eben im Dauer-Repeat-Modus "Mass III", das ich hiermit schon fr�hzeitig f�r meine pers�nliche Top 10 des Jahres 2006 nominiere!
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