Poema Arcanvs - Telluric Manifesto |
|
Metalspheres Info-Box |
Genre |
Progressive Doom/Death Metal |
Label | Aftermath Music |
Rezensent |
Volker |
|
Puh, ich habe selten derart lange gebraucht, um ein Review zu verfassen beziehungsweise danach auch das Gef�hl zu haben, dem Album einigerma�en gerecht geworden zu sein. Poema Arcanvs sind wie schon auf ihrem Vorg�ngeralbum "Iconoclast" ein Genuss, fordern allerdings auch maximale Aufmerksamkeit ein. Stilistisch sind die Chilenen sowieso schwer zu verordnen und heben diesmal die Grenzen zwischen Doom, Death und Progressive Metal mit noch gr��erer Nachdr�cklichkeit auf. Auch die Grenzen zwischen den Songs sind mittlerweile h�chstens noch hauchd�nne Membranen, deren Existenz auf dem wie aus einem Guss fliessenden "Telluric Manifesto" nur wahrzunehmen ist, wenn der Blick bewusst darauf gelenkt wird. Daher gilt es eine insgesamt fast 63min�tige Einheit zu erfassen, deren Akzentuierungen vielf�ltiger sind als komplette Diskographien manch anderer Band. Was den stilistisch �hnlich gelagerten chilenischen Landsleuten Mar de Grises zuletzt mit dem sich stellenweise in vertrackten sph�rischen Parts verlierenden "The Tatterdemalion Express" ereilte, passiert Poema Arcanvs auf ihrem dritten Album nicht: Trotz enormer Komplexit�t verliert der H�rer nicht die Gelegenheit, den �berblick zu behalten und bekommt noch immer einen roten Faden geboten, der sich allerdings nie direkt vor der Nase ausbreitet, sondern mit der oben bereits erw�hnten Aufmerksamkeit nachverfolgt werden will. So habe ich nun nach etwa zehn Durchl�ufen des Albums auch das Gef�hl, erst einen Bruchteil der Detailf�lle entdeckt zu haben. Bei anderen Alben m�chte man an dieser Stelle kapitulieren, die Chilenen locken einen jedoch immer wieder aufs Neue auf ihre F�hrten.
Dabei klingt "Telluric Manifesto" hochintensiv, aber mitnichten warm oder einladend. Gerade darin liegt ein Kontrast zu "Iconoclast", denn derart rabenschwarz sind die Chilenen bislang nicht zu Werke gegangen. Schon das Artwork schreit einem schiere Verzweiflung entgegen und die gallig-bitteren Texte weisen nihilistische Z�ge auf. Doch wo sich die Mittel anderer Bands bei dem Versuch der Vertonung eines solch desolaten Szenarios auf Blastbeats, Keiforgien und oft billige Grusel-Keyboardpassagen beschr�nken, strahlen Poema Arcanvs im dreckig-schwarzen Schacht durch ihre beeindruckenden musikalischen und kompositorischen F�higkeiten. Und ja, auch die Chilenen k�nnen sehr aggressiv, regelrecht brutal werden, aber dies �berlassen sie meist der Atmosph�re die sie erschaffen. Dadurch bleibt neben tiefen Growls und finsteren Riffunget�men viel Platz f�r teils fast schon schmeichelnden Clean-Gesang, Klavierintermezzi, akustische Einsprengsel, Taktverschiebungen, jazzige Kunstst�ckchen und zahllose andere Charakterisika. In Sachen sinistrer Musik auf hohem Anspruchsniveau setzen Poema Arcanvs damit Ma�st�be, denen nur die Wenigsten gerecht werden k�nnen.
|
|
|