Saturnus - Veronika decides to die |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Melodischer Doom / Death Metal |
Label | Grau |
Rezensent |
Volker |
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Wer sich bereits eingehender mit dem Klangkosmos Doom / Death Metal befasst hat, dem wird der Name Saturnus wohlbekannt sein. Schliesslich haben die D�nen 1997 mit "Paradise belongs to you" ein f�r das Subgenre relevantes Album ver�ffentlicht, welches sich bis heute eine gewisse Einzigartigkeit bewahrt hat. Nach dem st�rker in Richtung Gothic Metal tendierenden Nachfolger "Martyre" war dann zun�chst Schluss mit Saturnus, deren Mitglieder sich gro�teils anderen Bands zuwendeten. Den nachdr�cklichsten Eindruck hat dabei sicherlich der ehemalige Saturnus-Kopf Kim Larsen hinterlassen, dessen Projekt :Of the Wand and the Moon: f�r hypnotischen Neo Folk mit Hang zur Ritualmusik steht.
Larsen ist nun nicht mehr dabei und es hat offenbar einige M�he gekostet, endlich wieder zu einem stabilen Line-Up zu gelangen, von dem nun "Veronika decides to die" eingespielt wurde. Wem dieser Albumname als Buchtitel von Paulo Coelho bekannt vorkommt, der liegt genau richtig, denn eben dieses tragische Werk dient als klar deklarierte Inspirationsquelle f�r den dritten Longplayer der D�nen. Geblieben ist auf jeden Fall Musik, die nicht blo� um die schnelle Zustimmung des H�rers wirbt, sondern erst entdeckt werden m�chte. Dies wird auch in der Ausdehnung der Songs deutlich, denn unter 5 Minuten geht hier nichts. Beibehalten wurde auch der Wechsel zwischen verschiedenen Gesangsstilistiken, den Growls obliegt weiterhin nicht die Alleinherrschaft, sondern sie werden durch melodische und gesprochene Parts mehr als nur erg�nzt. "Veronika decides to die" klingt sph�risch, melodisch, melancholisch und letztlich auch etwas kompakter und homogener als das bereits zitierte Debut. Manche Bands "gewinnen" auf diesem Wege auch an Oberfl�chlichkeit, aber das kann Saturnus nicht unterstellt werden. Denn schon der 11min�tige Opener "I long" �berzeugt vom Start weg und weckt Erinnerungen an Morgion, �ltere Novembers Doom oder auch an das Debutalbum der Cryptal Darkness-Nachfolger The Eternal. "Pretend" ist danach etwas k�rzer gefasst, beginnt deutlich forscher und macht deutlich, dass die Growls des neuen S�ngers nicht immer das Gelbe vom Ei sind und hier einfach heiser und gepresst klingen. Das trifft auf gro�e Teil des Albums aber zum Gl�ck nicht zu, und der Song an sich ist aber noch f�r seinen sehr sph�rischen zweiten Teil bemerkenswert, der gar Anleihen an Pink Floyd vermuten lassen mag. Bei "Decending" wird dann klassischer Doom / Death mit tollen ausgedehnten Gitarrensoli vereint, von denen eines vom prominenten Landsmann Michael Denner (Mercyful Fate, King Diamond, Force of Evil) �bernommen wurde, ein eher ungew�hnlicher Versuch der voll ins Schwarze trifft. Das danach folgende sehr bed�chtige "Rain was me" im Grunde auch, doch die Parallelen zu My Dying Bride sind hier einfach ZU eindeutig. Daher besser weiter zum begeisternden "All Alone", �ber weite Strecken auf Stimme, Akustikgitarre und dezentes Keyboard reduziert und sehr intensiv. Mit "Embraced by Darkness" und "To the Dreams" folgen noch zwei majest�tische Kleinode des Doom / Death, die teilweise mit recht harten Passagen ausgestattet wurden, aber im Gesamtbild doch immer den Schwerpunkt Atmosph�re aufweisen. Was auf "Veronika decides to die" allein auf das abschliessende und zun�chst �berraschende "Murky Waters" nicht zutrifft: Saturnus k�nnen es auch energetischer und haben mit diesem Song eine immer noch eher getragene aber doch nachdr�cklich rockende Gothic Metal Hymne geschaffen, die auf der Ohrwurmskala beachtlich hohe Werte erzielt.
Meinen Gl�ckwunsch also an Saturnus f�r eine eindrucksvolle R�ckkehr, die mehr bietet, als ich erwartet habe. Denn "Veronika decides to die" kann trotz kleiner Kritikpunkte ohne schlechtes Gewissen in einem Atemzug mit �berragenden Doom / Death Alben der letzten Jahre von Mourning Beloveth, Morgion und Swallow the Sun erw�hnt werden.
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