Erik Norlander - Music Machine |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Progressive Rock/Metal |
Label | Transmission Records |
Rezensent |
Peter |
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Im fr�hen 21. Jahrhundert steckt ein nicht n�her zu bezeichnendes Unternehmen der Musikindustrie in einer ziemlich prek�ren Situation. Die Umsatzzahlen sinken unaufh�rlich, die ganzen 5 Minuten-M�chtegern Stars sind auch nicht des R�tsels L�sung. Aber wie es der Zufall will, kommt ein Mitarbeiter dieses Unterhaltungsbranchenriesen in Kontakt mit einer recht zwielichtigen Organisation. Die k�nnen angeblich den perfekten Superstar entwickeln, ein Wunderwerk der k�nstlichen Genetik. Das kostet zwar erstmal eine Stange Geld, aber die Ums�tze, die zu erwarten sind, stehen in keinem Verh�ltnis zu den Ausgaben. Die Aktion "Der ewige Superstar" beginnt exakt am 18. Geburtstag dieses k�nstlichen Ph�nomens. Einen Namen hat dieser moderne Frankenstein auch, Jonny America. Aber der Untergang naht trotzdem.
So, ganz grob umschrieben, l�sst sich das Konzept des dritten Solowerks von Erik Norlander umschreiben. Die oben beschriebenen Umst�nde w�rden, falls sie Realit�t werden, "Deutschland sucht den Superstar", "Popstars", "Starsearch" und was noch an Unertr�glichkeiten den TV Mogulen einf�llt, pl�tzlich in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Monatelanges ausharren vor der Glotze ob der lokale Dorftrottel denn nun ein Held wird, sind auf einmal passe. Dieter Bohlen kann trotz seiner beschr�nkten geistigen Kapazit�t am PC ein Programm aufrufen, das einen Link mit einer Menschenfabrik herstellt und in 5 Minuten ist das Produkt, das den Lebensstandard garantiert, fix und fertig. Aber bevor ich jetzt anfange, einen Roman zu schreiben, lieber noch ein paar Infos zur CD und Erik Norlander.
Bei Erw�hnung des Terminus "Progressive Rock/Metal" schalten nicht unerheblich wenige sofort ab. Verbindet sich doch meistens damit teilweise unertr�glich nervenaufreibendes, stundenlanges brillieren am Instrument und der Wettbewerb "Wer schafft einen noch verzwickteren Takt?" erm�det irgendwann auch mal. Nicht so bei dieser Doppelladung. Verteilt auf 2 CDs, 21 Titel und insgesamt knapp 107 Minuten Spielzeit wird gezeigt, dass es auch anders geht. Progressiv hei�t im konkreten Fall, Lieder zu schaffen, die zwar mit �berl�nge ausgestattet sind, aber trotzdem nie aus dem Ruder laufen. Sicherlich tragen die beteiligten Musiker, die fast ausschlie�lich aus dem Bereich Melodic/Power Metal kommen, auch ihr Scherflein dazu bei. Aber ich behaupte mal, dass Meister Norlander f�r sich und andere eine Dimension des progressiven Anspruchs schaffen wollte. Jeder Song ist Kleinod f�r sich, vollgepackt, aber nicht �berfrachtet, mit sehr gut umgesetzten Ideen, die sich teilweise erst nach dem zweiten oder dritten H�rdurchgang erschlie�en. Dar�ber hinaus ist es E.N. gelungen, seinen jeweiligen musikalischen Ziehv�tern ein Denkmal zu setzen, indem er ganz einfach teilweise 1:1 Songstrukturen �bernommen, diese aber so gestaltet hat, dass im Prinzip von Plagiat nicht die Rede sein kann. Das ist auch Kunst. Jeder der Titel hat sein ganz pers�nliches Eigenleben, was auch damit zusammenh�ngt, dass bei fast jedem unterschiedliche Musiker beteiligt waren. Aber so bekommt die CD noch zus�tzlich den Reiz des besonderen. Aber als wenn das noch nicht reicht, wird gerockt was das Zeug h�lt, nicht immer, aber wenn, dann mit Inbrunst. Ich habe in letzter Zeit sehr wenig progressive Musik geh�rt, weil es mich irgendwie alles nicht aus den Pantinen gehauen hat. Irgendwie war alles bekannt und nach Schema F gestrickt. Ganz anders diese Luxusofferte. Hier wird nicht wegen eines eigenen Anspruchs auf Teufel komm raus die ganze Tonleiter kreuz und quer gespielt. Hier spiegelt sich die Lebensfreude diverser Musiker, aber insbesondere die von Erik Norlander wider. Ich bin begeistert und danke f�r diese CD!
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