Anthemon - Kadavreski |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Symphonic Progressive Dark Metal |
Label | Thundering Records |
Rezensent |
Volker |
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Anthemons Vorg�nger "Dystopia" rotiert bei mir nach wie vor gerne mal im CD-Player, so dass ich "Kadavreski" mit Vorfreude entgegen gesehen habe. Dabei �berrascht das Album der Franzosen mit einem scheinbaren Gegensatz, von dem schnell offensichtlich wird, dass er gar keiner ist. Denn Anthemon sind unmittelbar wiederzuerkennen, haben aber trotzdem viel ver�ndert. So ert�nt "Kadavreski" deutlich proggiger und komplexer, w�hrend die bislang in einigen Songs stilpr�genden Doom-Elemente nahezu vollst�ndig verbannt wurden. Daf�r haben wir es nun mit einem Konzept-Album zu tun, auf dessen Hintergrund der zun�chst seltsam anmutende Albumtitel bereits einen Hinweis gibt. Dieser wurde aus den franz�sischen Worten "cadavre" und "exquis" gebildet, zusammen genommen eine surrealistische Methode, mehrere K�nstler an einem Werk zu beteiligen, um dem Zufall bei der Entstehung von Bildern Raum zu geben. Verst�ndlicher wird dies, wenn man sich den gleichnamigen Opener zu Gem�te f�hrt, der durch eine ungew�hnliche Herangehensweise zu seiner enormen Spielzeit von 23 Minuten gelangt. Von f�nf Musikern wurde jeweils ein Abschnitt geschrieben (Musik und Text), jeweils aufbauend auf dem Beitrag des Vorhergehenden. Entsprechend der unterschiedlichen musikalischen Pr�gungen der Bandmitglieder ist so ein St�ck entstanden, dass noch weit vielf�ltiger und vielschichtiger klingt, als man es von den Parisern sowieso schon gewohnt ist. D�sterer Power Metal, Death Metal und Progressive Metal fusionieren so zu einem Ergebnis, welches die Band so selbst nicht vorhersehen konnte.
Dass damit gerade dieser Song keine leichte Kost ist, d�rfte wohl klar sein, und so offenbart "Kadavreski" immer wieder neue Details und w�chst, je mehr man sich damit besch�ftigt. Doch auch die anderen drei vergleichsweise konventionell entstandenen St�cke pr�gt ausschweifender Ideenreichtum. Das immerhin auch fast neunmin�tige "Print of the Sand Glass" ist sehr progressiv ausgefallen, lebt aber auch von sph�rischen Momenten, die von giftigen Growls kontrastiert werden. Am schnellsten nachvollziehbar f�r alle, die Anthemon schon kennen, d�rfte dagegen das abschliessende "Weight of the Feather" sein, ein wenig Death/Doom findet sich hier und insgesamt die geradlinigste Herangehensweise auf "Kadavreski".
Weiterhin Erw�hnung verdient hat noch Keyboarder S�bastien Latour, dessen Instrument h�ufig eine zentrale Position einnimmt, dabei aber nie penetrant wirkt. Und ein Wermutstropfen sei ebenfalls nicht verschwiegen, denn wie von der Band k�rzlich zu erfahren war, ist S�nger Lo�c Malassagne ausgestiegen, um sich k�nftig seinem Projekt Invading Chapel zu zuwenden. Das ist angesichts seiner in allen Tonlagen �berzeugenden Leistung auf diesem sowie �berweigend auch auf dem letzten Album bedauerlich und wird f�r Anthemon das harte Ringen um gr��ere Anerkennung sicher nicht einfacher machen. Ich dr�cke den Franzosen jedenfalls die Daumen und hoffe auf weitere derart gehaltvolle Alben.
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