Dead Man In Reno - Dead Man In Reno |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Metalcore |
Label | Candlelight Records |
Rezensent |
Sascha |
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Willkommen im MySpace-Zeitalter. Wo junge Bands einst mehrere Demos produzieren, an verschiedene Labels versenden und in lokalen Clubs spielen mussten, um sich einen Namen zu machen, um dann vielleicht mal einen Deal zu bekommen und eine Platte aufzunehmen, reicht es heute, ein paar Songs auf seine MySpace-Seite zu packen, um die faulen Labels auf sich aufmerksam zu machen. So dachten sich auch Candlelight Records, dass 40.000 Clicks auf das Profil der Jungs aus Alabama mit dem Namen Dead Man In Reno ja wohl nicht schlecht sein k�nnen. 40.000 Klicker, die sich ein paar kostenlose Songs reinziehen oder vielleicht auch nur aus Zufall auf der Seite gelandet sind, sind doch auch 40.000 potentielle K�ufer einer CD... oder nicht?
Man kann nicht wirklich hoffen, dass diese Berechnung aufgeht, denn ein wenig mehr Zeit, um an der eigenen Identit�t zu feilen, h�tte Dead Man In Reno sicherlich nicht geschadet. So bekommt man hier ein absolut auf die Zielgruppe zugeschnittenes Album auf die Ohren. Zutaten, die man einfach f�r ein Metalcore-Album ben�tigt, werden wie gewohnt verbraten. Dazu geh�ren Stakkato-Mosh-Riffs aus dem Hardcore-Bereich, abgelegte Melodic-Death-Riffs, sowie die v�llig sinnfreien Vocals und die Teenie-Herz-Schmerz Texte der Art "dem �berversorgten Amerikaner geht es ja so schlecht. Emotional gesehen". Traurig ist es ja, dass diese Jungs meist wirklich spielen k�nnen. Die Gitarrenarbeit auf "Dead Man In Reno" ist erste Sahne, die Gitarristen verw�hnen uns mit melodischen Gitarren-Duellen ("From Here I Can See The Shore"), feinen Akustik-Passagen ("Goodbye Tomorrow, Hello Dead Letters"), sch�nen Soli, die durchaus vorhandene Heavymetal-Roots aufzeigen und dazu durchg�ngig perfektem Schlagzeug-Timing.
Aber was bringt das, wenn die Songs so derma�en belanglos am H�rer vorbeiziehen. Gr��tes Manko ist wieder einmal der Gesang. Das sinnfreie, schwache Rumgebr�lle, das auch noch durchg�ngig durch einen Distortion-Effekt gejagt wurde, kann �berhaupt keine Akzente setzen. Wie aus Verzweiflung eingebaut, klingt dann auch der klar gesungene Epic-Refrain in "The Devil Made Him Do It", ein Song der durchaus Potential gehabt h�tte. Aber kaum vernommen, ist der Song auch schon vor�ber und derselbe Einheitsbrei beginnt. Wirklich, schade um die F�higkeiten der Musiker, aber hier ber�hrt nichts das Herz, hier ist keine Power, keine Atmosph�re, einfach nur seelenlose Musik. Unterst�tzt lieber Bands wie Into Eternity, aber bitte nicht sowas hier.
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