Bishop Of Hexen - The Nightmarish Compositions |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Symphonic Blackmetal |
Label | CCP Records |
Rezensent |
Sascha |
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Meine erste Begegnung mit der Musik der Israelis Bishop Of Hexen hatte ich mit ihrem Song "Lure My Spelled Emotions", der mich durch seinen sehr ungew�hnlichen Sound faszinierte. Die Gitarren sehr weit in den Hintergrund gemischt, sehr dominantes Keyboardspiel und ein Gesang, der eher einem Fauchen �hnelte, klangen so eigenst�ndig, dass ich mir "Archives Of An Enchanted Philosophy" zulegen musste. Nun herrschte jedoch jahrelang Funkstille aus dem Lager von Bishop Of Hexen, genau genommen neun Jahre, eine sehr lange Zeit im schnelllebigen Musikgesch�ft. Um so gespannter durfte man sein, was "The Nightmarish Compositions" zu bieten hat, das nun mit neuem S�nger und Gitarristen auf CCP-Records erscheint.
Nun, man h�rt gleich, dass sich einiges ge�ndert hat. Der Sound der Band ist nicht mehr so charakteristisch, wie es auf dem Deb�t der Fall war, mittlerweile hat man die Gitarren etwas gleichberechtigter abgemischt und der Gesang Lord Koders faucht auch nicht mehr so garstig aus der Unterwelt, wie ich es in Erinnerung habe. Im Jahre 2006 sind Bishop Of Hexen musikalisch gereift, was man "The Nightmarish Compositions" sofort anh�rt. Die Arrangements auf den Keyboards sind sehr spannend ausgefallen und das Gitarrenspiel klingt wesentlich virtuoser. Der Gesang bietet ein enormes Spektrum zwischen Fl�stern, Growlen, Fauchen, Schreien und Klargesang, wobei allerdings lediglich letztgenannter ohne Effekte auskommt. Das sehr gelungene Coverartwork macht schon deutlich, dass Bishop Of Hexen ein Horror-Konzept verfolgen und dieses auch musikalisch umsetzen. Bereits das Intro bef�rdert den H�rer direkt in die Geisterbahn und immer wieder gibt es Sequenzen in den Songs, die aus einem Gespensterfilm stammen k�nnten: da knarren T�ren, rasseln die Ketten und Schritte hallen durch finstere Flure. Ja, die Stimmung haben die Musiker wirklich hervorragend umgesetzt. Dies gibt ihnen auch den Funken Eigenst�ndigkeit, denn auf der musikalischen Seite l�sst es sich nat�rlich nicht verleugnen, dass die Israelis sehr von Arcturus inspiriert wurden. Teilweise w�hnt man sich auf der "La Masquerade Infernale", denn Rifftechnik und Arrangements erinnern stark an besagte Norweger. Puristische Blackmetaller werden eh ihre Schwierigkeiten mit dem Album haben, denn Brutalit�t oder Hass sucht man vergeblich und auch Melancholie wird etwas vernachl�ssigt. Daf�r ist Bishop Of Hexens Sound einfach zu harmlos. Viel eher verfolgt die Band das Ziel, eine Art Horrorfilm-Soundtrack zu erschaffen, bei dem Blackmetal-Kl�nge einfach nur Zutaten in einer gr��eren Melange sind. Und obwohl das, was Bishop Of Hexen hier fabrizieren, sicher nicht mein bevorzugtes Gebiet ist, muss ich sagen, dass die Horrorstimmung sehr gut gelungen ist und im Falle von "Spiritual Soul Sunset" und "Velvet Demise" auch zwei extrem mitrei�ende St�cke mit einer breitwandigen, sph�rischen Stimmung und gro�artigen Melodien auf "The Nightmarish Compositions" vertreten sind, die mir tagelang nicht aus dem Kopf gegangen sind. Die restlichen Titel lassen nicht unbedingt in derselben Art aufhorchen, fallen qualitativ allerdings kaum ab.
Somit ist ein homogenes Album von h�rbar gereiften Musikern entstanden, das sicherlich nicht jedem Extrem-Metal-Fan zusagen wird, aber Freunden von Horror-Soundtracks und atmosph�rischer, vielseitiger Musik im Stile von Arcturus sicher gef�llt. Textlich besch�ftigt sich die Band auf diesem Konzeptalbum mit der Manifestation des kirchlichen Satans im menschlichen Geist und den Abgr�nden der Seele. Im Booklet sind alle Texte nachzulesen, welches au�erdem hervorragend stimmungsvolle Fotografien und Bildcollagen enth�lt, welche die Musiker als Geistwesen zeigen.
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