Starkweather - Croatoan |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Doom/Death/Progressive Metal |
Label | Candlelight Records |
Rezensent |
Sascha |
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Es sieht so aus, als ob ich das Kriegsbeil mit Candlelight Records vielleicht doch noch begraben kann. Bis dato hatte ich doch das Gef�hl, man m�chte mir mit seelenlosen und �berfl�ssigen Bands den letzten Nerv rauben. Nun trudeln doch langsam wieder CDs ein, die mich hoffen lassen, dass Candlelight ihr gutes Gesp�r doch nicht g�nzlich verloren haben. Starkweather sind endlich mal wieder ein Kracher aus diesem ehrw�rdigen Hause. Endlich kein zahnloser Metalcore, gespielt von orientierungslosen J�nglingen oder unentschlossene Krach-Collagen gelangweilter Kunststudenten. Nein, hier ist eine Band am Werk, die wei� was sie will.
Starkweather klingen wie eine Mischung aus besoffenen Faith No More, doomenden Morbid Angel und Enslaved in ihren nervigsten und anstrengendsten Minuten. Dabei entstehen alleszerberstende Songs, die sicher nicht zum Nebenbeilaufen geschaffen wurden. Man soll sich ihnen mit voller Aufmerksamkeit widmen, sie einatmen und in jede Pore saugen. Die Melancholie und Aggression wird in glaubw�rdiger Weise transportiert und in kompakte, dennoch vielschichtige Songs verpackt. Nichts f�r Scheuklappen-H�rer, ganz klar. Aber f�r jeden, der auf der Suche nach etwas Frischem voller Esprit und Eigenst�ndigkeit ist, sollte aufmerksam die Ohren spitzen. Starkweather st�ren nicht mit lahmen, tausendfach abgelutschten Rythmen und Power-Chords. Versierte, etwas traurig klingende Gitarrenstrukturen l�sen sich mit aggressionsabbauendem Stampfen ab. Zartes und zerbrechliches wechselt mit monolithischem, brachialen Bombast. Eingeflochten ist die Stimme eines Menschen, der seine gesamte Energie und Emotion in seinen Ausdruck legt, orgiastische Schreie, tiefe Shouts, melodische Vocals, die sich endlich auch mal Hardcore statt weinerlichem Emo nennen d�rfen und verletzliche Gesangslinien, die an einen Layne Staley (Alice In Chains) erinnern. Starkweather bewahren sich immer eine enge Verbindung zum traditionellen - sprich Doom und Death - Metal, vermengen ihre Einfl�sse jedoch zu einem eigenen S�ppchen, welches sich nur schwer beschreiben l�sst. Im Vordergrund steht der Song und das ist auch f�r mich als Musik-Rezipient das Wichtigste, was bei aller Innovation nie unter den Tisch fallen darf. Und so durften begeisternde und mitrei�ende Titel, wie das abrissbirnenartige "Slither" entstehen, das auch noch einen tollen Refrain und einen akustischen Mittelteil sein eigen nennt. Oder das avantgardistisch-progressive "Silken Garotte", das wirklich mit waschechten Alice In Chains-Melodien aufwartet, das vielseitige "Hushabye" oder das ruhig beginnende, dann aber gnadenlose "Bitterfrost".
Ein Album das t�tet, rockt, aufw�hlt, manchmal vielleicht nervt, aber niemals gleichg�ltig l�sst. Es klingt nach Wut, Drogen, Zerbrechlichkeit. Ein moderner Klassiker, dem es nur noch an wirklichen Hymnen mangelt. Definitiv die st�rkste Ver�ffentlichung aus dem Hause Candlelight in letzter Zeit.
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