V.A. - Face Your Underground 4 |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Death Metal |
Label | Deathmetal.be (Webzine) |
Rezensent |
Martin |
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�ber mangelnde Ausreizung der CD-Kapazit�t kann man sich bei diesem Sampler, herausgebracht von der belgischen Seite www.deathmetal.be, in der Tat nicht beschweren. Mit f�nfundzwanzig Liedern und einer Gesamtlaufzeit von knapp achtzig Minuten ist das Teil wirklich prall gef�llt. Jegliche enthaltene Bands entstammen der belgischen Death Metal-Szene und d�rften somit den meisten Lesern eher weniger ein Begriff sein.
Nun ja, wollen wir nicht lang um den hei�en Brei herum reden. Den Anfang machen Putrid Inbreed. Eingeleitet von einem kurzen merkw�rdigen Intro prescht die Formation kurz darauf auch schon los. Gespielt wird brachialer Brutal Death Metal, der sehr ordentlich, allerdings auch nicht so herausragend klingt, dass man sie zuk�nftig niemals aus den Augen lassen d�rfte. Gutes St�ck, mehr nicht. Das folgende Quartett namens Herfst zeigt sich im Gegensatz zur vorangegangenen Band etwas eing�ngiger und entz�ckt mit rasant und zugleich melodischen Gitarrenmelodien. Allerdings bietet der Song kaum Abwechslung, was etwas schade ist. Im Ansatz klingt es n�mlich sehr nett. So, als n�chstes stehen die meines Erachtens nach doch etwas bekannteren Suhrim auf dem Plan, die ich als einzige Band dieser Zusammenstellung auch im Vorfeld schon etwas besser kannte. Mit dr�hnendem Sound, viel Variation in Tempo und Spielweise sowie dem gewissen Wumms �berzeugen sie mich ein weiteres Mal. F�r Genrefans sicher eine Band, die man kennen sollte, vor allem deshalb, weil Suhrim mit einer Bandgeschichte von knapp siebzehn Jahren wohl die dienst�lteste Formationen Belgiens in diesem Bereich darstellt. Der vierte und somit n�chste Vertreter nennt sich Emeth, welche mir im Vorfeld auch nicht g�nzlich unbekannt waren. Mit einem furiosen Mischmasch aus Death Metal und Grindcore legen die Belgier so einiges in Schutt und Asche. Gekn�ppel, Geschrammel und Gekotze auf h�chstem Level. Ihr Lied "Eleven" geh�rt so folglich auch zu den herausragenden auf dem Teil hier. Als n�chsten fallen die groovenden Ordeal mit der T�r ins Haus. Einfach gespielter, aber durch den hallenden Klang einfach gut klingender und etwas boshaft angehauchter Death Metal, der auch ohne Komplexit�t zu begeistern wei�. Cooles St�ck! Nun erwarten uns Lo.DEP, die zur Abwechslung mal �u�erst melodisch, aber keineswegs v�llig lasch daher kommen. Ein interessanter Mix aus h�rteren und ruhigen Passagen der mit sowohl abgedrehtem Kreischgesang, tiefen Grunts und sogar cleanen Vocals aufwarten kann. Hat definitiv was, auch wenn es schon etwas gew�hnungsbed�rftig wirkt. Kumbunzzbootiebitchbunch, das ist der etwas aus dem Rahmen fallende Name der siebten Band dieses Silberlings. Nicht nur der Bandname sondern auch der Liedtitel "Rudolph The Rednosed Rapist" sorgt f�r einen kleinen Schmunzler. Dieser vergeht einem aber sp�testens bei dem stampfenden Brutal Death, den die Band hier l�ssig runterzockt. Klingt zwar nicht weltbewegend, aber allemal unterhaltsam und macht Lust auf mehr. Eine Verschnaufpause bieten daraufhin Crimson Fall mit ihrem angenehmen Melodic Death Liedchen "Water Mirrors Sorrow". Mehr als nett und l�ckenf�llerisch klingt es dann letztendlich aber leider nicht. Die folgenden Neverlight Horizon pr�sentieren sich �hnlich durchschnittlich. Solide Death Metal-Kost die zum mitwippen einl�dt, aber auch keine B�ume ausrei�t. Auch "Sweet XVI" von Fallen im Anschluss kn�pft an die andauernde Durststrecke an. Hardcore beeinflusster Death/Thrash, der in gewissen Songabschnitten zwar zu gefallen wei�, an anderen aber wiederum durch seine Belanglosigkeit untergeht. Das zehnte St�ck l�dt dann allerdings wieder zum Ausrasten ein. Leprasy hei�en die guten, spielen brutalen Death Metal und wissen, wie ein richtig r�udiger Sound zu klingen hat. Sehr energiegeladene Musik die unweigerlich den Bewegungsdrang f�rdert. Auch eines der besseren St�cke, die man hier drauf finden kann. Titel Nummer Elf steuern nun Mordred bei. Auch hier erwartet den H�rer nichts Herausragendes, sondern �berwiegend von mittlerem Tempo gef�hrter Death Metal, der eigentlich wenig zu bieten hat, au�er eins, zwei interessante Riffs, die aber nur im Hintergrund agieren. Leptotrichia als n�chste Band lassen dann kurz darauf wieder an die guten Leprasy zwei Titel zuvor zur�ckerinnern. Auch eine sehr starke, brachiale Death Metal Band, die ihren Song mit Namen "Into Desperation" sogar noch ein schmuckes Solo hinzuf�gen konnte. Auch klasse, das Ding! Den vierzehnten Titel steuerten Sludge Phenomenon bei. "Exuviate", so der Titel des Liedes, ist auch ein Thrash beeinflusstes St�ck, welches auch emotionalere Passagen bietet. Ein netter Kontrast zum Restprogramm, das sich allerdings etwas in der Masse verliert, wie ich finde. Nun folgen Moker, die scheinbar nicht die besten soundtechnischen Mittel zur Verf�gung hatten. Mehr als demoreif sind sie in der Beziehung schon mal nicht. Sonst wird sehr anst�ndiger Death Metal mit mittelschnellen und Blastbeatpassagen im Wechsel geboten, welcher nach cirka zwei Minuten auch schon wieder ausklingt. Gibt Besseres, aber schlecht klingt?s nicht. Colcothar folgen als n�chstes mit einem relativ melodischen aber dennoch sehr donnernden Mid-Tempo St�ck, das zwar nicht sonderlich kompliziert, aber trotzdem ganz anst�ndig und teils gar richtig sch�n klingt. Etwas Metalcore-artiger aber dennoch Death Metal-lastig genug kommen die folgenden Unleash The Fury daher. Ob ich mir so etwas durchgehend auf einem Longplayer anh�ren w�rde, ist eine andere Frage, aber als Kontrastprogramm wie hier wirkt der Song verdammt cool und macht mich neugierig. Eine typischere Richtung schlagen dann anschlie�end Fuck Off And Die ein, die jeweils zwei Samples zweier Lieder in eines zusammengef�gt haben. Schneller Death Metal, der es in sich hat. Permanent Death, die als n�chstes an der Reihe sind, machten mich erst leicht stutzig. Die Aufnahme ist n�mlich so leise, dass ich zuerst einmal dachte, es handle sich um einen etwas noisigen Ambient Track. Wenn man den Lautst�rkeregler aber einmal etwas hochschraubt, enttarnt man das einmin�tige St�ck als fieses Goregrindgerumpel mit Drumcomputer. Sehr verpeiltes Ding, da man aufgrund des schlechten Sounds wenig heraus h�rt. Nichtsdestotrotz hat es was. Punished Earth schlagen dann wieder in die Death Metal-Sparte, aber wie! Mit etwas �ber einer Minute gerade mal ein klein wenig l�nger als ihre grindigen Vorg�nger hauen die f�nf alles kurz und klein. Vor allem der blechernde Drumsound wei� zumindest mir zu gefallen. Langsam scheint sich die Qualit�t wieder etwas zu heben, denn auch Fractured Insanity spielen geilen Brutal Death, der beizeiten ein klein wenig an Brodequin erinnert. Ein ganz sch�n fettes Brett der Belgier, von denen man gewiss noch h�ren wird. Murder Intentions f�hren den positiven Trend fort und walzen ebenso alles nieder. Schnell, technisch anspruchsvoll, dumpf und aggressiv, was will man denn schon mehr? Minotaur sorgen hingegen f�r hochgezogene Augenbrauen. Nach dem ganzen Gepr�gel steht n�mlich mal wieder ein �u�ert melodisches St�ck auf der Matte, das wenig H�hepunkte bietet und auch wenn das ein oder andere Riff etwas hat, einfach nicht gro�artig fesseln kann. Die vorletzte Band nennt sich Witness The End und ist ganz klar eines der besten Death Metal Songs des Samplers. Vor allem der stampfende Sound und die schrammelnden Riffs hinterlassen einen verdammt guten Eindruck. Nun, endlich am Ende angelangt, erwatet uns das Lied "SS" ("Sunny Seaside" hehe) von Kruagre, die recht facettenreich agieren und definitiv auch zum besseren Material der Ver�ffentlichung zu z�hlen sind.
Klar ist schlussendlich, dass so viel Schreiberei ganz sch�n m�de macht, aber auch, dass der "Face Your Underground 4" Sampler einen hervorragenden Einblick in die belgische Todesblei-Szene bietet und sowohl Hops als auch Flops enttarnt. F�r f�nf Euronen macht man hierbei als Genreinteressent und Untergrundforscher jedenfalls wenig bis gar nichts falsch.
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