Gorath - The Fourth Era |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Progressiver Black Metal |
Label | Descent Productions |
Rezensent |
Sascha |
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Mangelnden Willen zur Weiterentwicklung kann man Gorath wirklich nicht unterstellen. Wer F. Duponts Schaffen ein wenig verfolgt hat, kennt die stilistischen �nderungen, die sich am vergangenen Material ausmachen lassen. Vom noch recht unspektakul�ren, Riff-orientierten "Haunting the December Chords", welches allerdings schon erste progressive Ans�tze beinhaltete, �ber das simplere, Darkthrone-inspirierte "The Blueprints for Revolution" zum modernen, melodi�sen Black Metal von "Elite", der sich st�rker an neuen Satyricon orientierte, ging der Weg Goraths.
So wundert es auch nicht, dass das neue Werk "The Fourth Era" - dessen Stil als "Cosmological Progressive Black Metal" bezeichnet wird - wiederum mit neuen Elementen und �berraschenden Momenten aufwartet. Das Kosmologische bezieht sich dabei wohl eher auf das dem Album zugrunde liegende, lyrische Konzept. Laut dem Maya-Kalender ist am 22. Dezember 2012 erst einmal Schluss mit unserer Zivilisation, allerdings nicht verbunden mit totaler Apokalypse und Vernichtung des Lebens, sondern verbunden mit einem Neuanfang, dem Aufbau eines neuen Gesellschaftssystems. Jeder der mit unserer Gesellschaft voller geistloser, konsumorientierter Schafe nicht klarkommt, mag sich w�nschen, dass die Maya recht hatten, aber das ist ein anderes Thema.
Im Vordergrund sollte die Musik stehen und die ist auf "The Fourth Era" wirklich gelungen. Gorath verbinden verschiedene Str�mungen des Black Metal zu einer interessanten Melange. Der Einfluss Satyricons ist sicher immer noch herauszuh�ren, verbindet sich aber auf angenehme Art mit einer Prise Watain und einem Schuss Deathspell Omega. Die sechs Eigenkompositionen �bertreffen zum Gro�teil die F�nf-Minuten-Marke und sind sehr abwechslungsreich gehalten, ohne zerfahren zu klingen. Nein, der Abwechslungsreichtum st�rt nie den atmosph�rischen Fluss des Albums. Im Gegenteil, "The Fourth Era" ist sogar recht eing�ngig geworden, wenn auch vielleicht nicht beim ersten Kontakt. Gleich "Xibalba Be" ist eine richtig geniale Hymne, getragen von mystischen Melodien und beschw�renden Ch�ren. "Create And Renew" hat einen spacigen Charakter, der etwas an Voivod erinnert. Die verwendeten Gesangseffekte haben mich etwas an die Veganer aus den alten Commander Perkins-H�rspielen erinnert, falls die noch jemand kennt. "The Fifth Birth" ist mit Klargesang, akustischen Zwischenspielen und sehr sch�nem, gut heraush�rbarem Bass-Spiel einer der herausragenden Songs des Albums, er vermag eine wunderbare Stimmung zu erzeugen, der melancholische Teil mit dem verstimmten Klaviersound hat mit z.B. sehr gefallen. "Cosmogenesis" begeistert mit vielschichtigen Gitarren-Spuren und gesteigerter Eing�ngigkeit. "The Astronaut Of Palenque" beginnt schon richtig genial mit einem Blast-Beat, der von akustischer Gitarre begleitet wird. Textlich geht es hier um eine Grabplatte aus der Maya-Zeit, die laut einigen Wissenschaftlern einen Raumfahrer in seiner Raumkapsel zeigt und ein Indiz f�r einen Besuch Au�erirdischer in fr�herer Zeit darstellen soll. So interessant wie der Text gestaltet sich auch der zugrundeliegende Song und kann durchweg �berzeugen.
Gorath haben ein wirklich tolles Album geschaffen, dem ich es w�nsche, dass es die Art aufgeschlossener H�rer bekommt, die sich die Zeit nehmen, sich mit dem Songmaterial angemessen auseinanderzusetzen. Das hat "The Fourth Era" n�mlich verdient. Da Kosmologie und Science-Fiction in der extremen Musik eh zu wenig vorkommen, gibt es von mir noch einen Bonuspunkt oben drauf. Nur das "Buried By Time And Dust"-Cover als Bonus-Track h�tte man sich sparen k�nnen, aber das schm�lert das Werk in keinster Weise. Eine eindeutige Kaufempfehlung.
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