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Lye by Mistake - Arrangements For Fulminating Vective
Metalspheres Info-Box

Genre

Math / Jazz Grind

Label

Lambgoat Records

Rezensent

Johannes

Was kennt man nicht alles an verschiedenen Metal-Stilrichtungen. Da gibt es verspielten Progressive Rock und minimalistischen Funeral Doom Metal. Es gibt auch Brutal Death Metal, oder gar Grindcore der Aggressivit�t und Geschwindigkeit ins beinah unertr�gliche steigert. Und jenseits des Metal gibt es z.B. noch den Jazz. Verworrene Gitarrenarrangements, die den H�rer mit zart-verschrobenen Kl�ngen in emotionale Gefilde jenseits aller mit Worten fassbarer Eindr�cke entf�hren.

Warum diese schwelgerische Einleitung? Lye by Mistake machen alles GLEICHZEITIG! Songs wie "If We Were Intense, This Song Would Be A Boyscout? beginnen rockig-verspielt, steigern sich zum Grindcore-Inferno und enden in zarten Jazzpl�nkeleien ohne sich dabei zu zieren. Man stelle sich eine Jamsession von Kenny Burrell, The Dillinger Escape Plan und Devin Townsend vor.

Zu exakt um improvisiert zu sein. Zu verschachtelt um nach f�nf mal H�ren, geschweige den beim ersten mal, schon verstanden zu werden. Musik f�r Musiker, f�r Avantgardeliebhaber, f�r sehr, sehr schlecht gelaunte Jazzer, oder sehr, sehr betrunkene Metaller. V�llig schr�ger Math-Jazz-Grind. Mit tanzbaren Rumba-, Flamenco-, Sonstwas-Einlagen wie in "900 Seconds In Search Of Jerry" und, und, und.... Es w�re wohl einfacher zu sagen, welche Musikrichtungen NICHT in der knappen halben Stunde aufgegriffen werden.

Doch wenn man sich diesem Chaos hingibt, so merkt man auch, dass diese Jungs aus St. Louis mehr sind als nur die Summe oben genannter Bands. Gl�cklicherweise wird etwas eigenes und neues in dieser Sparte geschaffen. Irgendwie hat man nach diesen 31 Minuten das Gef�hl etwas verstanden zu haben. Einen unerkl�rlichen Effekt, wie ihn etwa David Lynch Filme auf das Gem�t aus�ben, vermag auch die Scheibe dieser Sonderlinge zu erschaffen. Das mag daran liegen, dass wirklich und ausschlie�lich auf st�ndige Ver�nderung gesetzt wird. Feine Thrash-Riffs (aus denen andere Bands ganze Songs machen) tauchen hier f�r 3 Sekunden auf, um einer v�llig unerwarteten, aber doch f�r sich ebenso mitrei�enden Jazzbridge zu weichen, die ihrerseits in wabernde Gitarrenspielereien m�nden um ganz "ambient m��ig" auszuklingen. Es werden schlichtweg alle Register gezogen die sich in der neueren und neuesten Metalszene anbieten. Von Laut bis Leise, knallend bis schmeichelnd, tr�umerisch bis brutal, von Stille bis Noise ist alles in dieser halben Stunde zu finden.

Was hier geschaffen wurde scheint wie ein extraterrestrischer Meteor in die bekannte Musiklandschaft zu knallen. Es schillert, es gl�ht, es pulsiert, es riecht nach Jasmin und Schwefel zu gleich und ist wohl f�r weniger als 0,01 % der Metalh�rer auf dieser Erde von Interesse. Wer Meshuggah zum Fr�hst�ck h�rt und sich mit Virulence zum Mittagsschl�fchen bettet, der mag getrost bei http://www.lyebymistake.com zugreifen. Alle anderen die auf weniger riskante und turbulente Weltraumausfl�ge stehen, m�gen einen weiten Bogen um diese Scheibe machen.



   
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