To/Die/For - Wounds Wide Open |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Gothic Metal |
Label | Spinefarm Records |
Rezensent |
Susanne |
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Dass aus dem Land mit den nur acht Millionen Einwohnern nicht jeder Dritte mittlerweile einen Plattendeal in der Tasche hat, kann man sich angesichts der Flut von erstklassigen Bands, die aus Finnland kommen, kaum vorstellen. Die Band To/Die/For aus Kouvola um Frontmann und S�nger Jape Per�talo ist eines dieser Prachtexemplare aus Suomi.
Nach dem etwas unausgegorenen letzten Album "IV", sind die Finnen besonders stolz auf Ihr f�nftes Werk, dass laut eigener Aussage mit viel Liebe und Respekt entstanden ist. Die Band erweist sich als experimentierfreudig und zeigt absolut keine Scheu vor Achtziger-Jahre-Kl�ngen, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album ziehen. Hier werden, wie selbstverst�ndlich, Elemente aus Melodic Power Metal, Synthesizer-Pop mit Sleaze- und Glamparts und d�ster-melancholischen Gothic-Einfl�ssen kombiniert. Das Ergebnis ist ein Hammeralbum, das vor epischer Wucht und Bombast nur so strotzt. Hier wird nicht gekleckert, es wird geklotzt. Die dynamischen Arrangements halten bis zum Ende der Platte an, klingen aber nie klischeehaft oder angestrengt deprimiert, wie so oft bei vielen Bands aus diesem Genre. Die Kompositionen an sich bieten eing�ngige Refrains, tolle Texte und gro�artige Hooklines. S�nger Jape versteht es mit einer unglaublichen Souveranit�t, sich den Schmerz von der Seele zu singen, ohne aber an Selbstbewu�tsein oder Glaubw�rdigkeit einzub��en. Diese Taktik tut wiederum den einzelnen Songs unglaublich gut; so kristallisiert sich ein autarker Sound heraus.
Das reine Instrumental-Intro "Sorrow" wird so manche geschundene Gothic-Seele erfreuen. Der Opener ist zwar mit 1:50 Minuten recht lang, kann aber so seine bet�rende Sch�nheit mit den schwerm�tigen Pianokl�ngen und harten Gitarren voll und ganz entfalten. Die Hymne der Platte "Quiet Room" wartet mit einer traurig-fesselnden Melodie auf. Dieser Song lebt vor allem von der charismatischen Stimme des Ausnahmes�ngers. "Wicked Circle" entfacht vor uns ein wahres Feuerwerk an Bombast. Der imposant epische Sound mit einem Chor erinnert von Aufbau und Stil etwas an Nightwish, besitzt aber eine eigenst�ndige Note. "Guilt Ridden State" und "Like Never Before" bieten geniale Refrains mit Ohrwurm-Garantie, sind gut tanzbar, durch exzellente Gitarrensoli werden Akzente gesetzt. Die zwei St�cke sind �u�erst hitverd�chtig und finden bestimmt gro�en Anklang in den einschl�gigen Tanztempeln. Als gr��ter Einfluss wird von allen Bandmitgliedern Ozzy Osbourne genannt und mit der Coverversion von "(I Just) Want You" sogleich eine respektable Hommage an den Prince of Darkness bereit. Das erhabene "Liquid Lies" ist ein Duett zwischen der Teargod-S�ngerin Katja Vauhkonen und Jape Per�talo und in meinen Augen die versteckte Perle des Albums. Die feine Melodielinie entfaltet sich erst nach mehrmaligen H�ren in seiner ganzen Grandiosit�t. Absolut fantastisch ist die Symbiose zwischen der engelsgleichen Stimme von Katja und den teilweise gebr�llten Gesangsparts von Jape.
"Wounds Wide Open" ist eines der Alben, die man sich immer wieder anh�ren kann und Suchtpotenzial enth�lt. F�r mich pers�nlich ein absolutes Must-Have f�r alle Fans des Genres Gothic Metal und eine der besten Ver�ffentlichungen dieses Herbstes. To/Die/For �bertreffen sich mit diesem Album nicht nur selbst, sondern machen ihrem Namen alle Ehre: zum Sterben sch�n.
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