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OvO - Miastenia
Metalspheres Info-Box

Genre

Lo Fi Noise

Label

Load Records

Rezensent

Alf

Heilige H�lle, was ist denn das? Als Lo-Fi Noise bezeichnen OvO den Klangterror auf Miastenia ? das lass ich einfach mal so stehen und versuche den geneigten Leser zumindest ansatzweise darauf vorzubereiten, mit was OvO seine/ihre Ohren und Musikvorstellungen auf den Kopf stellen wird.

Track 1 lockt die geneigten H�rer noch mit, na ja halbwegs konventionellen Noise-Kl�ngen: man stelle sich Exit 13 vor, mit einem unglaublich schr�gen weiblichen Knarzorgan dar�ber. Auch "Fobs Unite" liefert 40 Sekunden Schrammel-Noise dieser Kategorie.

So. Auf "CoCo" beschr�nkt sich S�ngerin Stefania dann aber pl�tzlich auf eine mantram��ige Gesangslinie und eine vollkommen spartanische Hintergrundbeschallung. "Mammut" lebt wiederum von dem zutiefst abwechslungsreichen (und zutiefst gew�hnungsbed�rftigen) Wimmer-Kr�chz-wei�-der-Teufel-was Gesang von Stefania und einem einzigen, st�ndig heruntergeschrammelten Akkord.

Mit diesem H�rgenuss betrete ich jedenfalls vollkommenes Rezensions-Neuland, daher m�gen mir eingefleischte Avantgarde-/Noise- Kenner verzeihen, wenn ich einen Vergleich ziehe, zu dem ersten Fan-finanzierten Output der Einst�rzenden Neubauten. OvO errichten ihre Klanggeb�ude aber (fast) nicht aus Elektro-Elementen, sondern verwenden Violoncello, Piano, Cello und Harmonika, die Gitarre ist mal punkig verzerrt, mal Clean und fehlt oft v�llig.

Bei all den vielen Instrumenten k�nnte man jetzt ein wirr jazziges Klang-Inferno voller Hektik erwarten, aber das Gegenteil ist der Fall. OvO setzen auf Minimalismus, widmen sich jedem Instrument mit qu�lender Intensit�t und haben anstelle von Songstrukturen oft ein einziges Hauptthema, das sich nur durch Nuancen in Gesang und Instrumentierung steigert, zu unglaublich schr�gen Soundgebilden. Als "methodische Destrukturierung" haben OvO ihre Herangehensweise bezeichnet. Eine treffendere Umschreibung w�rde mir auch nicht einfallen.

"Gut" oder "Schlecht" sind keine Kategorien, die hier Anwendung finden k�nnten. Der klassische Metaller und sogar ein Grossteil aus dem aufgeschlossenen Hartwurst-Fl�gel wird "Miastenia" sp�testens bei Nummern wie "CoCo" oder "VooDoo" mitsamt dem CD-Player gegen die Wand schmei�en. Nein, hier sind gelangweilte Ohren gefragt, die sich nach neuen Erfahrungen sehnen. Aber wer sich auf OvO einl�sst, wird mit einem unglaublich exotischen H�rgenuss belohnt, der nachh�lt, wenn man ihn erst mal verdaut hat.

Ich will aber nicht verschweigen, dass S�ngerin Stefania so gew�hnungsbed�rftig ist, wie schwedischer Stinkefisch. Mal heiser zerbrechlich in h�chsten Tonlagen gehaucht, mal ein EvilDead-m��iges Hexengekr�chze, immer um die eigentliche Melodielinie herumzitternd (wenn es eine solche �berhaupt gibt) und alle Konventionen der Gesangskunst �ber den Haufen werfend. Methodische Destrukturierung eben. Auch nicht verschweigen will ich aber, dass das ganze einen echten Suchtfaktor entwickeln kann. Es hilft also alles nichts. Selbst eine Meinung bilden ist angesagt!



   
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