Dornenreich - Durch den Traum |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Avantgarde (Black Metal) |
Label | Prophecy Productions |
Rezensent |
Volker |
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F�nf Jahre hat es nach "Her von welken N�chten" mit einem neuen Album gedauert, nun ist das kreative Feuer wieder voll entfacht und "Durch den Traum" folgt vergleichsweise rapide auf "Hexenwind". Dieses Album weckte durchaus geteilte Reaktionen, von Begeisterung bei jenen, die der Entwicklung der Band folgen konnten, bis hin zu denen (wenn auch sich klar in der Minderheit befindlichen), die sich mit teils markigen Worten von den �sterreichern abwandten. Da ich mich ganz klar zur erstgenannten Gruppe bekennen kann, war die Spannung gro�, ob Dornenreich einen erneuten Bruch vollziehen oder sich mehr oder weniger stark an "Hexenwind" orientieren.
Mehr oder weniger scheint das richtige Stichwort, denn tats�chlich geben sich Kontinuit�t und Ver�nderung auf "Durch den Traum" eintr�chtig die Hand. Ver�nderung mit dem respektvollen Blick zur�ck, denn das neue Album orientiert sich deutlich offensichtlicher als das vorherige Werk an den eigenwillig schwarzmetallischen ersten drei Alben. Das in sich Ruhende, Meditative und Introvertierte tritt ein wenig zur�ck, mit einstiger Brachialit�t sollte aber keiner rechnen. Die Songstrukturen erinnern trotzdem eher an "Hexenwind", ebenso wie die mittlerweile schon eigent�mlich vertraut erscheinende Produktion mit ihrem ganz eigenen Gitarren-Sound.
"Durch den Traum" ist also keineswegs das erste leicht verdauliche Dornenreich-Album, viel mehr fordert es sogar ein enormes Ma� an Aufmerksamkeit. Auch da es offensichtlich als Einheit konzipiert ist, die St�cke tragen erst keine Titel, sondern wurden mit r�mischen Zahlen von "I" bis "VIII" durchnummeriert. Mindestens f�nf H�rdurchg�nge sollten es so schon sein, um mit den wendungsreichen Songstrukturen vertraut zu werden - "Durch den Traum" wirkt langsam, aber immer und immer gewaltiger, scheinbar grenzenlos.
Jochen Stock alias Eviga selbst beschreibt das Album "musikalisch und inhaltlich" als "die Essenz der ersten Dekade Dornenreichs" durchaus treffend, denn man vermag sehr wohl Elemente aller Schaffensphase herauszudestillieren. Das Ergebnis ist aufregend, herausfordernd und berauschend. Wie etwa das mit �ber 13 Minuten Spielzeit monumentale "III", dem recht heftige Eruptionen innewohnen, die auch in einigen anderen St�cken zum Tragen kommen, manchmal wirklich �berraschend platziert. Dar�ber thront die Stimme Evigas, der wiederum die Grenzen seines Spektrums auslotet und die oft sparsam gew�hlten Worten punktgenau einsetzt. Es bleibt jedenfalls schwierig, weiter auf einzelne St�cke einzugehen, wenn alles so bewusst aufeinander aufbaut und immer wieder ein neues Detail die ganze Aufmerksamkeit fesselt.
"Durch den Traum" ist ein weiterer beachtlicher Schritt f�r den kreativen Kopf Eviga, der diesmal unterst�tzt durch seinen einstigen Kompagnon Valnes an den Synths sowie dem Schlagzeuger Michael Stein zu Werke gegangen ist. Und wer j�ngst den Auftritt Dornenreichs auf dem Jubil�umsfestival von Prophecy Productions gesehen hat, wird erahnen k�nnen, dass deren musikalische Entwicklung alles andere als abgeschlossen ist. Alleine durch den Einstieg des Geigers Thomas Riesner als derzeit zweites Bandmitglied er�ffnen sich wieder ganz andere M�glichkeiten und Facetten, welche die Zukunft spannend erscheinen lassen. Spannend, wie Dornenreich schon immer waren.
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