Intronaut - Void |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Post-Hardcore |
Label | Lifeforce Records |
Rezensent |
Johannes |
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"Captain, Captain, we?re going in!? Langsam neigt sich das Sichtfeld in die unruhig strudelnde Schw�rze der eigenen Gedanken. Ein musikalischer H�llenritt �ber unbekannte Landschaften zuk�nftiger Zeiten beginnt. Das Transportmittel heisst Post-Hardcore und ist so vielf�ltig wie die Reise selbst. Mal wirkt es wie ein anmutiger Mantarochen der durch blaue Gew�sser schwebt, mal wird es zum schweren Bergbauger�t das sich in ungeahnte Tiefen bohrt. Wie man es auch anstellt, diese Musik ist nicht zu greifen.
Das h�tte sicher niemand von den beiden Kn�pplern erwartet. Danny Walker von Uphill Battle und Leon del Muerte, der bei Impaled und Exhumed besch�ftigt war, tun sich mit dem Doom-Gitarristen Sacha Dunable und einem Jazz/Funk Bassisten namens Joe Lester zusammen. Und diese Zusammenstellung funktioniert? Ja, sie bewiesen es schon auf ihrer Vorg�ngersingle "Null", die ich f�r einen aufgl�nzenden Kometen am Horizont des modernen Metals hielt. Doch da habe die Intronauten untersch�tzt. Mit "Void" wird vielmehr ein neuer Stern geboren.
Alle Songs �berschreiten die F�nf-Minuten-Marke und stellen das in Frage, was man nach alter Gewohnheit "Song" nennt. Der Aufbau legt das Bluesschema in Schutt und Asche und h�pft beherzt auf das Botch-Sprungbrett, hebt als Red Sparrows ab und segelt. Im freien Fall nimmt man Formen alter Knut und neuer Keelhaul an und bohrt sich in psychedelischen Ufomammut-Windungen hinab ins Erdreich. Und dort brodelt die Kraft alter Sadist, Burnt by the Sun und irgendwie doch etwas ganz Anderem und Neuem.
Wem das zu viel Namedropping ist: kaufen! Hier ist alles drin. Post-Rock, Hardcore, Mathcore, Doom, Drone, Melodie, Dissonanz, gerade und ungerade Taktzahlen, Ruhe und Sturm. Hier wird 50 Minuten lang richtungsweisende Musikgeschichte geschrieben. Und zwar, weil das ganze noch h�rbar ist. Trotz aller musikalischen Wendungen und Raffinessen ist es im Grunde noch sch�ner und guter Metal. Und dabei wird nichts Altes ausgegraben, nicht geklaut, man lehnt sich nicht an und zollt keinem Respekt. Man macht einfach neuen Metal.
Meine Fresse, das ich so was noch erleben darf. Fantastisch.
"Captain, we?re in! Over an out."
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