Angantyr - Kampen Forsætter |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Black Metal |
Label | Eisenwald Tonschmiede |
Rezensent |
Martin |
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Nein, hierbei handelt sich nicht schon wieder um eine neue Veröffentlichung des inzwischen wohl bekanntesten Musikers der dänischen Black Metal-Szene mit Namen Ynleborgaz, welcher unter anderem bei Make A Change? Kill Yourself, Holmgang und weiteren Projekten aktiv ist, sondern viel eher um eine recht alte. "Kampen Forsætter" erschien nämlich bereits vor etwa sechs Jahren in kompletter Eigenregie. Heute, im Jahre 2006, ist das gute Stück glücklicherweise auch in professioneller Aufmachung erhältlich, welche im schmucken DigiPak über die Eisenwald Tonschmiede erscheint.
Vor kurzem wurde auch Angantyrs zweites Album "Sejr" über Det Germanske Folket wieder veröffentlicht, welches bei uns ebenso vor nicht allzu langer Zeit besprochen wurde. Allerdings muss gesagt sein, dass sich beide Alben in nicht unerheblicher Weise voneinander unterscheiden. Während "Sejr" durchgehend recht gleichförmigen, wenngleich auch qualitativ sehr hochwertigen Black Metal bietet, präsentiert sich "Kampen Forsætter" bei Weitem facettenreicher. Dennoch ist das Album schematisch ganz klar strukturiert.
Wenn wir den Bonus-Track, welcher Re-Release-typisch auf die CD gebannt wurde, vorerst einmal außen vorlassen, wird der Silberling nämlich durch ein Instrumental ein- und durch ein anderes wieder ausgeführt. Das Intro ist ein, mit knapp sechs Minuten wohl überlanges aber auch angenehmes, Stück Musik, welches die Ruhe vor dem Sturm treffend andeutet. Das Outro wiederum ist ein ungemein packender, monotoner, ja, beinahe depressiv stimmender Ausklang, wie man ihn wohl mit rein instrumentaler Kunst kaum besser hinbekommen könnte. Ein Wahnsinn! Das sind die Titel Numero eins und sieben. Mittig, nämlich als viertes Lied, wurde ein Ambient-Stück integriert, welches mit annähernd zehn Minuten, wie auch schon das Intro, Überlänge besitzt. Jenes ist ebenfalls relativ monoton gehalten und schläfert den Hörer beinahe etwas ein, was im Übrigen alles andere als negativ zu verstehen ist. Die angenehmen, beinahe traumhaften Synthesizer-Melodien lassen einen wunderbar dahinschwelgen. Die Lücken, nämlich Titel zwei und drei sowie fünf und sechs füllen dann das aus, was man von Angantyr im Normalfall erwartet, nämlich reinrassigen Black Metal. Ganz besonders angetan bin ich von den eiskalten und mitreißenden "Stormen Frau Nord" und "Da Frostvind Blæste", welche einen beide unweigerlich in ein frostiges, von Schneestürmen geplagtes Niemandsland versetzen. Der Sound macht dies erst möglich, der für eine Veröffentlichung dieser Art meines Erachtens nach einfach nur perfekt ist. Auch die restlichen beiden Lieder haben viel Potenzial. "I Der Knæler I Ynk" ähnelt den eben genannten beispielsweise sehr, kommt aber nicht hundertprozentig an die Klasse beider ran. Letzterer, genauso wie aber auch der letztverbleibende Song - und vor allem der - namens "Landeplagen Skal Bort" warten dafür überwiegend mit rotzigen Passagen auf, was mir als Kontrast ebenfalls sehr gut gefällt und "Kampen Forsætter" noch abwechslungsreicher erscheinen lässt.
Zu guter letzt wäre da dann auch noch der Bonus-Track, welcher bisher scheinbar auf keiner anderen Veröffentlichung zum Tragen kam und somit eine Premiere erlebt. "Korset Du Af Danmark" nennt sich das gute Stück und knüpft qualitativ da an, wo "Kampen Forsætter" vor sechs Jahren aufhörte. Kalt, roh, mitreißend und eben einfach verdammt gut!
Wer bereits die vor langer Zeit erschienene CD-R besitzt und sich damit glücklich schätzt, braucht das Re-Release selbsterklärend nicht wirklich zwingend. Der Rest, sofern er sich für Black Metal interessiert, muss hier eigentlich umgehend zuschlagen, denn bessere Musik findet man auch im Black Metal-Bereich nur schwerlich.
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