Tristania - Illumination |
|
Metalspheres Info-Box |
Genre |
Gothic Rock / Metal |
Label | Steamhammer / SPV |
Rezensent |
Volker |
|
Wenn man eines Tristania sicherlich nicht absprechen kann, dann ist es die stete Bereitschaft zur Ver�nderung. Einst als eines der Flagschiffe der gro�en Gothic Metal Welle der sp�ten 90er gestartet, setzte man nach deren Ende mit "World of Glass" 2002 auf wesentlich experimentellere Kl�nge, was sich sp�ter mit "Ashes" weitgehend fortsetzte. Ob es einem gefiel oder nicht, eine glaubw�rdige k�nstlerische Entwicklung konnte man der Band nicht absprechen. Mittlerweile ist bereits der dritte S�ngerwechsel zu verzeichnen, nach dem bereits l�nger zur�ckliegenden Abgang von Morten Veland hat sich auch sein Nachfolger Kjetil Ingebrethsen verbschiedet, so dass der bereits an "Ashes" beteiligte �sten Bergoy nun alleine an die Seite der Frontdame Vibeke Stene tritt. Der Rest der Besatzung ist seit Urzeiten stabil geblieben, pr�sentiert aber auch auf "Illumination" wieder frischen Wind.
Das betrifft vor allem das Songtrio zu Beginn des Albums, er�ffnet durch das im Vergleich zum Folgenden recht hart ausfallende "Mercyside", das modern strukturiert klingt, aber trotzdem eine Parallele zu den folgenden St�cken "Sanguine Sky" und "Open Ground" aufweist. Das Verbindungsglied heisst Gothic Rock, und zwar im klassischen Stile, wie ihn etwa The Mission oder Ikon zelebrieren. Zun�chst nur in Versatzst�cken, die St�cke Nummer 2 und 3 stehen aber ganz und gar in dieser Tradition. Vibeke Stene setzt dabei eher ummalende Akzente, w�hrend sich �sten Bergoy als f�r diese Stilistik grandioser S�nger entpuppt. Im leicht episch-metallischen Kontext funktioniert das wunderbar und das von Altmeister Waldemar Sorychta selbstverst�ndlich sehr gut produzierte "Illumination" scheint zum Triumphmarsch zu starten. Doch wo "scheint" steht, folgt meist auch ein "aber".
Der Rest des Albums ist n�mlich seltsam durchwachsen und so sehr Tristania anfangs einen dicken roten Faden spinnen, scheitern sie doch an dessen Weiterf�hrung. Das sph�rische und eher Gothic- Metal-typische "The Ravens" geht noch vollauf in Ordnung, doch dann folgt mit "Destination Departure" eine m�chtige Bauchlandung. Ein balladesker Nightwish-Abklatsch ist nach dem zuvor Gebotenen schon ein derber Schlag in die Magengrube. Viel zu s��lich und jodelig, w�hrend das folgende "Down" nach gutem Beginn �berladen und �berambitioniert wirkt. "Fate" treibt entspannt vor sich hin, bevor Tristania mit "Lotus" endlich wieder die Kurve bekommen. Der Gothic Rock kehrt in einem vielseitigen St�ck erneut ein, wobei die Refrainmelodie nicht zu knapp nach Apoptygma Berzerks "Mourn" klingt. "Sacrilege" als modern-gruftige Epic-Metal-Variente hat einen gewissen Reiz, bevor mit "Deadlands" dann zum Schluss nochmals vollends in die Balladenfalle getappt wird.
So bleibt hier f�r das erste Albumdrittel ein kr�ftiges Kopfnicken, danach ein ratloses Schulterzucken. Auch Tristania-Fans h�ren in "Illumination" wohl besser erst mal rein.
|
|
|