Delilah - Delilah EP
	Metalspheres Info-Box Genre Post-Rock / Noise Label Zach Records Rezensent Johannes
Eine kleine Bibelstunde: "Delilah" ist Englisch f�r "Delila". Ja, so ist das. Samson war b�renstark mit wallenden Haaren und nahezu unbesiegbar. Au�erdem k�mpfte er gegen die Philister. Delila war eine Philisterf�rstin, in die er sich verliebte, die ihn aber f�r 1.100 Silberst�cke mit einem fiesen Trick an ihre Philisterkumpels auslieferte. Das mit der Auslieferung kann man vielleicht verstehen, wenn man in Betracht zieht, dass Samson einmal mit einem Eselskinnbacken 1000 Philister erschlagen haben soll. Jedenfalls endet Samsons Geschichte damit, dass er als verh�hnter Gefangener doch irgendwann wieder zu Kr�ften kommt und bei der Jahreshauptversammlung der philistischen Gefangenenverspottungsfeiertage kurzerhand die tragenden S�ulen des Tempelgeb�udes umschmei�t. Was ihn zwar auch selbst, dazu aber auch 3000 Philister t�tet. �ber Delila wusste man sonst nichts. Bis sie im Oktober 2006 unter dem englischen Decknahmen Delilah als �sterreichische Post-Rock Band wieder auftauchte. Die Verr�terin hatte ihre 1.100 Silberst�cke scheinbar bei einer guten Bank angelegt und konnte sich so die Produktion eines 4-Track Albums erlauben. Nach 2 Minuten Instrumenteaufw�rmen und Feedbackrauschen entwickelt sie in einem herrlich langsam ansteigenden Spannungsbogen ein sattes Stoner Riff in "Rome is Coming Back". Dieses endet jedoch abrupt und wird durch ein kurzes, oft wiederholtes Nomeansno?sches Bass-Schlagzeug Thema ersetzt, w�hrend im Hintergrund jemand versucht mit einem Kaninchenstall Musik zu machen. Im Digipack steht dazu: "viola on track 1: esther v�llenkle". Was hat sich die biblische Petze wohl dabei gedacht? Entweder Esther ist eine Schildkr�te, die in besagte Viola gefallen ist, oder die gute Frau h�lt ihr Instrument verkehrt herum. Nach zwei, drei Minuten kommt jedoch wieder ein sch�nes Metalcore-Riff mit leicht versetztem Takt und dann wieder das satte Stoner Riff vom Anfang. Und dann dreht Delila auf, bzw. ab. Gitarre, Bass und Schlagzeug jammen fr�hlich in verschiedene Richtungen davon. Was hier improvisiert und stellenweise nach Noise klingt, ist jedoch nie beliebig und hier zeigt sich die grosse Kunst in der Befreiung von alten Songstrukturen neue und mitrei�ende Melodien zu entwickeln. Richtig geil wird?s dann bei "surf nazis must die". Ein wirklich langweiliger Film, dessen ganze Handlung nur von einer einzigen Idee lebt, die er leider schon im Titel tr�gt. Das Gegenteil dieses Filmes macht Delila in diesem Song. Stellenweise erinnert es gar an die �berg�tter von Intronaut, aber die Musik von Delila bleibt dabei eigenst�ndig und scheut jede terminologische Fassung. Nennen wir es also Post-Rock/Post-Hardcore mit Kraut-Rock Einschlag. K�nnte also gut neben Hydra Head oder Tribes of Neurot Platten ins Regal gestellt werden. Auch wer gerne mal Red Sparrows, oder einer fr�hliche Variante von Godspeed You! Black Emperor! h�rt/sucht/will/mag, f�r den ist die biblische V-Mann Frau mit dem englischen Decknamen uneingeschr�nkt zu empfehlen.