Mykorrhiza - Northern Remembrance |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Melodischer Old-School Death Metal |
Label | Konqueror Records |
Rezensent |
Alf |
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Schweden again, das Land der melodischen Death Metal Kunst. Mykorrhiza haben sich aus ehemaligen Excruciate-Mitgliedern zusammengesetzt und dem ehemaligen Drummer von Bloodshed. Das erste Lebenszeichen war eine selbstbetitelte EP im Jahre 2002, gefolgt von dem Full Length Album "Shattered Dreams". Auf "Shattered Dreams" sind unter anderem Lars Levin (Excruciate, Mastication) zu h�ren, aber auch Anders Strokirk, dessen Organ vor allen Dingen bei den Goth�n�Rollern Blackshine zu h�ren ist.
Wie es mit der Gastmusikerschaft auf "Northern Remembrance" aussieht wei� ich leider nicht, aber mein Ohr m�sste mich schon gewaltig t�uschen, wenn die herrlich geknarzten Clean-Passagen nicht auf das Konto von Meister Strokirk gehen w�rden.
Aber einerlei, die Musik von Mykorrhiza jedenfalls schubst mich in einen ziemlichen Zwiespalt. Auf der einen Seite befindet sich auf "Northern Remembrance" recht biedere Death-Metal-Kost der �lteren Schule, auf der anderen Seite packen Mykorrhiza endgeniale Melodien aus und verschachteln sie so wunderbar, dass einem die Spucke weg bleibt. Der Refrain von "Fake Identity" etwa. So mitrei�endes Melodiewerk hat schon lang keine Hartstahl-Schmiede aus Schweden mehr verlassen und sogar die finnischen Todesfrickler sehen da ziemlich alt aus.
"Hate" hat ein bisschen Dissection-Feeling, "Chosen One" verw�hnt sogar mit einem Hauch von Mythotyn, w�hrend "Entering" Riffs voll nordischer K�lte auff�hrt, um am Schluss dann wieder in diese herrliche Melancholie umzukippen. Dann ist da noch "Eternal Creation", eine Death Metal Hymne, die stellenweise fast an die g�ttlichen Edge of Sanity zu "Spectral Sorrows"-Zeiten heranreicht. Wenn da halt nicht st�ndig dieses Death Metal Standard-Geriffe dazwischen w�re! Manchmal entsteht dadurch durchaus ein passendes Retro-Feeling, aber manchmal l�sst sich der L�ckenf�ller-Eindruck einfach nicht verdr�ngen.
Dann ist da noch der Blast Beat. Wenn sich Mykorrhiza im Midtempo bewegen ist alles ausgewogen: Der Sound entspricht alten Traditionen, ist trotzdem dick, transparent, befriedigt moderne Erwartungen und sorgt f�r ein stimmiges Gesamtbild. Aber leider versuchen die Schweden des�fteren via Blast Beat aus dem Midtempo auszubrechen und meistens kracht das Feeling dann in sich zusammen. Warum? Ich kann nur spekulieren und es auf den Sound schieben. Er passt einfach nicht zum Blast Beat, es klingt hakelig, als ob man dem Fluss der Songs St�cke zwischen die Beine werfen w�rde, obwohl der Drummer durchaus sauber spielt.
Nat�rlich will ich nicht ausschlie�en, dass das eine ganz pers�nliche Geschmacksfrage ist. "Northern Remembrance" hat definitiv seine Schw�chen, aber die St�rken sind beeindruckend und zahlreich. Ich pers�nlich w�rde mir w�nschen, dass Mykorrhiza in Zukunft auf ihre melodischen St�rken konzentrieren w�rden, denn die sind wirklich der Hammer. Ansonsten kann ich nur jedem Freund altmodisch melodischen Schwedentodes empfehlen "Northern Remembrance" anzuchecken! Es gibt sie tats�chlich noch, frische und v�llig unverbrauchte Impulse in diesem Genre, endgeile Melodien obendrein und Clean Gesang der kilometerweit entfernt ist, von der Mainstream-Anbiederei chartsicherer Kollegen! Nicht vergessen sollte man auch die anst�ndige Spielzeit von �ber f�nfzig Minuten.
Das alles ist ein totaler Widerspruch zum vorherigen "Death Metal Standard" und "Blast Beat" Gemeckere? Ich hab doch gesagt, dass mich Mykorrhiza in einen heftigen Zwiespalt geschubst haben... Jedenfalls h�r ich mir "Northern Remembrance" gerade wohl zum 25. Mal innerhalb einer knappen Woche an und das Ende ist wohl noch nicht in Sicht....
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