Rotting Christ - Theogonia |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Black Metal/Gothic |
Label | Seasons of Mist |
Rezensent |
Sascha |
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Rotting Christ sind mittlerweile eine Legende. Sie sind sicherlich einer der hei�esten Exporte und eine der bekanntesten Metal-Bands der griechischen Szene. Vom Underground-Act, der zahlreiche Black-Metal Bands inspirierte und den typischen "Griechen-Black-Metal-Sound" kreierte, hin zu einer Band, die mehr Experimente wagte, sich st�ndig neu erfand und mit durchaus internationalen Ambitionen antrat, vollzog sich der Werdegang von Rotting Christ. Dadurch konnte sich die Band um Bandkopf Sakis eine gro�e Fanbase erspielen, die ihnen bis heute die Treue h�lt - mich eingeschlossen.
Das d�rfte sich auch mit ihrem neuen Opus "Theogonia", j�ngst auf Seasons of Mist erschienen, nicht �ndern. Im Alleingang hat Sakis die Scheibe komponiert, arrangiert und produziert, die wie eine Retrospektive vergangenen Schaffens klingt. Auch wenn es vielleicht einige hoffen; zum rohen Klang der Anfangstage ist die Band nicht zur�ck gekehrt, doch Reminiszenzen an die alte Zeit erscheinen immer wieder. Sakis geh�rt zu den wenigen, die einen eigenst�ndigen Gitarren-Klang geschaffen haben und seine Melodiegitarre h�rt man immer treffsicher heraus. So finden sich immer wieder kleine Abschnitte, wie z.B. in "Keravnos Kivernitos", die an die typische Melodief�hrung von "Non Serviam" und Konsorten erinnern. Die beiden Tracks die das Album er�ffnen, pr�sentieren Rotting Christ in herausragender Form und bestechen mit Atmosph�re und Ohrwurm-Qualit�t. Im Moment ist es in Griechenland schon etwas in Mode, typisch-griechische Folklore-Elemente zu verwenden und auch immer wieder die reiche Mythologie des Landes zu zitieren, z.B. mit in griechischer Sprache gesungenen Beschw�rungen. Da die griechische Szene eng miteinander verbunden ist, hat bestimmt auch Sakis von dieser Str�mung ein wenig mitbekommen und baut diese Elemente homogen in die Songs auf "Theogonia" ein. Mythologie ist dann auch das Thema des Albums, Theogonia ist eine der �ltesten Schriften der griechischen Geschichte.
Rotting Christ spielen immer noch Black Metal, nicht die Marduk- und auch nicht die Ondskapt-Schiene, sondern eben ihren eigenen Stoff. Etwas weniger brutal, daf�r aber wesentlich epischer. Insgesamt ist das Album etwas h�rter als "Khronos" oder "Dead Poem" ausgefallen, beinhaltet aber immer noch gen�gend melodische Elemente und Anleihen an die Gothic-Szene, dass man nicht von einem R�ckschritt sprechen kann. F�r Experimente sind Rotting Christ auch immer noch zu haben, so fasziniert "Enuma Elish" mit armenischen Ges�ngen und bedrohlich-dissonanten Riffs, oder "Helios Hyperion" mit durchgetretenem Gaspedal und elektronisch verzerrtem Gesang.
Ich w�rde l�gen, wenn ich nicht zug�be, dass mir die melodischen Ohrwurm-Tracks am besten gefallen. Und "Theogonia" ist voll davon. Die beiden Opener wurden schon genannt. Sie geh�ren zu den schnellsten Tracks, besitzen wunderbare Hooks und Riffs. Ein Song wie "Nemecic" ist nat�rlich ein Volltreffer. Absolut Hit-verd�chtig, mit kraftvollen Metal-Roots und einer eing�ngigen Melodie. "He, The Aethyr" �berzeugt mit virtuosen, schnellen Riffs und einer coolen, mit Ch�ren untermalten Strophe. Es lohnt sich eigentlich gar nicht, auf jeden Track einzeln einzugehen, denn das Fazit reicht v�llig aus. Rotting Christ waren schon lange nicht mehr in derma�en guter Verfassung, jeder Song ist ein Treffer, viele wie "Rege Diabolicus" oder "Keravnos Kivernitos" zeigen typisches Rotting Christ-Riffing der Anfangstage und mit �bersongs wie "Nemecic" oder dem mit m�chtig epischer Schlagseite ausgestatteten "Threnody" hat man eigentlich alle Tr�mpfe in der Hand. Das Album ist f�r neue und alte Fans eine gelungene Anschaffung, vor allem im Doppel-Digi mit beiliegender DVD, die ein Musikvideo, Live-Ausschnitte und ein "Making of" des Albums enth�lt. Von mir gibt es auf jeden Fall eine dicke Empfehlung.
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