Die letzten beiden Studioalben der Kings stie�en ja eher auf geteilte Meinungen. Einmal zuviel Rock'n'Roll- und Biker-Feeling ("Louder than hell"), einmal zuviel Schmalz und unspektakul�re Kompositionen ("Warriors of the world"). Was f�r ein Gl�ck, da� Manowar sich wieder darauf besonnen haben, was sie eigentlich ausmacht und von anderen Bands abhebt: epische, dramatische, heldenhafte St�cke voller Kriegergeist und Schlachtenpathos. "Gods of war" ist hierbei das erste echte Konzeptalbum der Band und besch�ftigt sich durchweg mit der nordischen G�tterwelt im allgemeinen und Odin im besonderen. Die Folge der Songs wird hierbei immer wieder durch Intros und Interludien unterbrochen, was jedoch keineswegs den H�rspa� hemmt. Vielmehr wird das Konzept hierdurch noch schl�ssiger. Und die Songs selbst? Kniet nieder! Manowar haben sich einmal mehr selbst �bertroffen und bieten ihren Fans mit St�cken wie "King of kings", "Sleipnir", "Sons of Odin", "Gods of war" oder "Hymn of the immortal warriors" Metal vom allerfeinsten und allerbesten! Die etwas orchestralere Ausrichtung sorgt wahrscheinlich daf�r, da� Manowar wiederum das Publikum polarisieren, doch jeder Metalfan wird anerkennen m�ssen, da� die Gro�meister des Epic Metals noch immer den Thron ihres Genres innehaben. Eric Adams singt s�mtliche Konkurrenz mit links in Grund und Boden, Joey DeMaio und Karl Logan feuern eine Salve nach der anderen ab, und Scott Columbus - naja, er spielt nicht auf der Platte, aber zum Gl�ck klingt der Drumcomputer nur bei "King of kings" etwas nervig durch. "Gods of war" darf nicht als Ansammlung genialer Songs sondern mu� als Gesamtkunstwerk gesehen werden, und in dieser Disziplin haben Manowar einen Brecher ohnegleichen vorgelegt. N�her ist Joey DeMaio seinem Idol Wagner nie gekommen. Da� der an "Blow your speakers" erinnernde Rausschmei�er "Die for Metal" in diesem Zusammenhang als Bonustrack gef�hrt wird, ist nachvollziehbar. Zwar stellt diese Nummer den einzigen Schwachpunkt des Albums dar, doch ansonsten kann der geneigte Fan zu den Kl�ngen von "Gods of war" beinahe 70 Minuten im Staub verharren. F�r dieses Album verzeihe ich der Band jede �berfl�ssige DVD, jeden Halbplaybackauftritt und jeden �berzogenen Ticketpreis. Hail and kill!
|
Platz Nr. 2 in den deutschen Albumcharts ist wieder mal beachtlich f�r Manowar. Aber es d�rfte das letzte Album sein, dass die Anh�nger der Kings blind gekauft haben. Ich mag Manowar sehr, aber nun sind sie endg�ltig nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Ich m�chte gar nicht gro� darauf herum reiten, ob es nun Sinn macht, ein Album mit H�rspielpassagen, Keyboard-Instrumentals und �hnlichem anzureichern - ich habe keine Einw�nde gegen solche atmosph�rischen Einlagen und bin der Ansicht, dass Joey diese Aufgabe auch gut gemeistert hat. Beim "Metal"-Anteil der CD kommen einem allerdings die Tr�nen. Es ist kaum zu glauben, wie weit Manowar sich von ihren Wurzeln entfernt haben. Auf "Gods Of War" spielen sie lediglich eine Mischung aus simplem Biker-Rock und Eurovision-tauglichen Balladen. Geradezu peinlich gestaltet sich da z.B. ein Song wie "Blood Brothers", ein trauriger Versuch, ein neues "Master Of The Wind" zu erschaffen. "Die For Metal", das Liebeslied f�r G�tz K�hnemund war sicher nicht ganz ernst gemeint, zeigt aber, dass Manowar nicht mal mehr beim Stadionrock etwas einf�llt. Man sollte sich nichts vormachen, die Riffs auf diesem Album kann DeMaio alle selbst spielen, Logan kam nur f�r die Soli ins Studio. Die Drums machen nichts, GAR nichts! Kein interessantes Fill, keine Spielchen auf den Becken, ein Drumcomputer, ganz klar. Wie zum Alibi werden dann mal ein paar Trommelwirbel an das Ende eines Songs geklebt. Wann hat Joey seinen Bassverzerrer eigentlich abgestellt? Nur noch Mutti-taugliches Wummern wird geboten. Die Texte klingen nur noch wie aus dem Baukasten zusammengesucht und das st�ndige biblische "thy" und "thee" ist nicht grad wikingertypisch. Wie ein grelles Licht in dunkler Nacht erscheint da der Titeltrack "Gods Of War", ein episches Meisterwerk, genial arrangiert und mit einer grandiosen Atmosph�re. Auch der Titel, auf dem klassische Elemente und Metal am besten verschmelzen. Logan macht den Song zwar durch sein einfallsloses und vor allem seelenloses Solo fast kaputt, aber zum Gl�ck ist es sch�n in den Hintergrund gemischt. Eric Adams ist nat�rlich �ber jeden Zweifel erhaben und der Star der Platte, seine Stimme ist jedoch oft h�rter als die Hintergrundmusik. Jeder muss sich entscheiden, ob er f�r den Song "Gods Of War" die ganze CD haben muss, mir pers�nlich reicht die Single. So leid es mir tut, aber jeder muss - wenn er "Guyana", "Mountains", "Bridge Of Death", "Gloves Of Metal", oder "Walhalla" aus dem Schrank kramt - erkennen, dass Manowar hier auf dem Tiefpunkt ihres Schaffens angekommen sind. Der "Thron des Epic Metal"? Lieber Till, ich hoffe du scherzt, von diesem Thron wurden Manowar schon zu "Fighting The World"-Zeiten verbannt. Wer mal h�ren will, wie guter, aktueller Epic Metal klingt, sollte sich lieber den hervorragenden Ver�ffentlichungen von Doomsword, Battleroar, Holy Martyr, Wotan oder Atlantean Kodex zuwenden. |