Scream Silence - Aphelia |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Gothic Rock |
Label | Plainsong Records /Al!ve |
Rezensent |
Volker |
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Da habe ich "To die for...", das Debut von Scream Silence seit seiner Erscheinung 1999 im Regal stehen, h�re es bis heute gerne und habe trotzdem irgendwie seit vielen Jahren die Entwicklung der Band aus den Augen verloren. So kommt eine Promo zum neuen Album "Aphelia" doch gerade gelegen, um mal zu h�ren, was eigentlich aus den Berliner Gothic Rockern geworden ist.
Zun�chst mal muss ich feststellen, zwischenzeitlich ganze vier Studioalben verpasst zu haben. Die letzten beiden sind beim selbst gegr�ndeten Label Plainsong Records erschienen ? und dort wird nun auch "Aphelia" das Licht der Welt erblicken. Sofern dieses Bild angesichts der Tatsache, dass der Begriff Aphelia der griechischen Mythologie entstammt und dort f�r "Sonnenferne" steht, gestattet ist. Scream Silence legen jedenfalls ein ordentliches Tempo vor, die Ver�ffentlichung des letzten Werkes "Saviourine" liegt gerade mal ein gutes Jahr zur�ck. Ob da wohl etwas �bereilt wurde?
Aber nein, ganz sicher nicht, "Aphelia" offenbart ein besonderes Ma� an Reife und wirkt zu jeder Sekunde in sich schl�ssig. Scream Silence scheuen das Spiel mit verschiedenen Einfl�ssen nicht und biedern sich doch nie an irgendwelche Erscheinungen des Zeitgeistes an. "Aphelia" klingt viel mehr im besten Sinne des Wortes zeitlos und hinterl�sst mich ratlos ob der Tatsache, dass die Entwicklung dieser Band so viele Jahre an mir vorbeigezogen ist.
Die Berliner zelebrieren St�ck um St�ck melancholische Sch�nheit voller Tiefgang und Facettenreichtum, gepr�gt von einer kunstvollen Melodief�hrung (Gitarre und Keyboard sind hier etwa gleichberechtigt), die allein mit dem Begriff Brillianz passend beschrieben werden kann. Musterg�ltig sind auch die dezenten elektronischen Einfl�sse eingebaut, immer perfekt dosiert und nix da von wegen mal schnell ein dumpfen Beat �ber die Spuren legen. Der schon vor acht Jahren richtig gute Gesang von Hardy Fieting ist heute noch mal eine Klasse h�her einzustufen, es fasziniert immer wieder aufs Neue, wie er hier seinen Wort W�rme, Leben, Gef�hl und sanfte Dramatik einzuhauchen versteht. Hardy dr�ngt vehement in den Gothic Rock Olymp und �berhaupt geh�rt dieses ganze Album dorthin!
Als absolute Ohrw�rmer in einer Reihe vor Kreativit�t berstender St�cke stechen der leicht balladeske Opener "My Eyes" sowie das wesentlich rockigere Pendant "The Vitriol" heraus. Doch es gibt noch so viel mehr zu entdecken, die getragene D�sterhymne "Nothingness" mit gar leicht progressiven Einfl�ssen und das dagegen sehr kompakte und am deutlichsten elektronisch gepr�gte "In every Sin" seien als zwei kleine Beispiele erw�hnt. Alleine der Titelsong am Ende des Albums als eigentlich sch�ne und vor allem toll gesungene Ballade wirkt doch etwas �berdehnt.
Die limitierte Erstauflage von "Ophelia" enth�lt �brigens auch noch drei Live-Bonus-Tracks, die standesgem�� im heimischen Hauptstadt-Club K 17 aufgenommen wurden ("Harvest" als Vertreter des neuen Albums, "Consolation" von "...Seven Tears" sowie der Debut-Song "Immortal").
Doch selbst ohne diese Beigaben ist "Aphelia" f�r qualit�tsorientiere Goth Rock Freunde eine garantiert lohnende Anschaffung. Und zwischen all diesem finnischen oder pseudofinnischen D�ster-Fastfood klingt eine Band wie Scream Silence mehr als wohltuend!
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