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VNV Nation - Judgement
Metalspheres Info-Box

Genre

Electro

Label

Anachron Sounds / Soulfood

Rezensent

Volker

Das erste V in VNV steht f�r Victory und in der Tat mutete die Entwicklung dieser Electro-Formation sp�testens seit dem 99er Album "Empires" wie ein Siegeszug an. VNV Nation wurden vom Szenetipp zum Abonnenten auf h�chste Pl�tze in den deutschen Alternative-Charts, ohne sich dabei der Unterst�tzung einschl�giger Massenmedien bedienen zu k�nnen. Es h�tte auch nicht gepasst, denn trotz einer gewissen Massenkompabilit�t klangen VNV Nation immer zu ehrlich und zu eigen, um f�r diese Kreise interessant zu werden.
Nach dem in allen Belangen gro�artigen "Praise the Fallen" und "Empires" klang "Futureperfect" nach der logischen Fortsetzung, "Matter and Form" dagegen spaltete 2005 die H�rerschaft in Begeisterte und Entt�uschte. Weniger Gesang, mehr Technoides und ein Mangel an der so typischen Intensit�t f�hrten in der Tat etwas Zwiesp�ltiges mit sich. Was k�nnte da geschickter sein, als mit "Judgement" wieder verst�rkt die geliebten Trademarks aufzugreifen, ohne sich dabei einfach selbst zu wiederholen?
Nichts, und ein gewiefter Kopf wie er Mastermind Ronan Harris eben ist, legt nun ein genau dem entsprechendes Album vor. Der seit geraumer Zeit in Deutschland lebende Ire kann sich in der Umsetzung dabei einmal mehr der Unterst�tzung seines Kompagnons Mark Jackson gewiss sein, die kreativen F�den allerdings beh�lt Harris in der Hand. "Judgement" enth�lt also wieder diese z�ndende Mischung aus zwingenden Club-Hits, h�rterem Electro und tiefer Emotionalit�t, die mit so bisher noch nicht zu h�renden Einfl�ssen gekoppelt wird.
Nach dem vertraut, aber in seiner Ereignislosigkeit doch etwas �berdehnt klingenden "Prelude" folgt mit "The Farthest Star" ein VNV Nation-St�ck von absolutem Klassiker-Format, getragen von Harris' einzigartig eindringlicher Stimme und vollendet in dieser Symbiose aus Eing�ngigkeit und Nachdenklichkeit, die niemand sonst so beherrscht. Die ist zum Ende hin gleich noch mal im nicht minder faszinierenden "Carry you" zu finden, auch dieses St�ck verstr�mt eine vereinnahmende W�rme, die auf "Judgement" �fter als gewohnt ein d�steres Pendant findet. Der Leitgedanke, aus jeder Misere etwas Positives zu gewinnen, r�ckt st�rker in den Hintergrund, schon das immer noch sehr tanzbare "Testament" enth�lt so einen nicht zu �berh�renden bitteren Unterton. Und m�ndet in das stockfinstere "Descent" als Vertreter der experimentelleren Seite von VNV Nation sowie das harte EBM-St�ck "Momentum", gleichsam Zeugen einer sich scheinbar verdunkelnden Weltsicht des Ronan Harris. Das von seiner Struktur her �berraschend rockig angelegte "Nemesis" passt da ins Bild, w�hrend die Ballade "Illusion" etwas mehr Hoffnung in sich tr�gt und vor allem jeden Freund von Wolfsheim in restlose Begeisterung versetzen d�rfte.

Das Erf�llen bestehender Erwartungen und die Entfaltung kreativer Energie schliessen sich oft, aber eben nicht immer gegenseitig aus. VNV Nation bleiben mit ihrer klischeefreien und eindringlichen Musik ein zurecht bewundertes Ph�nomen in der Electro-Landschaft.



   
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