Thurisaz - Circadian Rhythm |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Dark Metal |
Label | Shiver Records |
Rezensent |
Volker |
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Diese keinesfalls mit der lautsprachlich namensverwandten finnischen Band zu verwechselnden Belgier sind mir erstmalig im letzten Jahr aufgefallen, als sie die Ehre hatten, in mehreren europ�ischen Staaten f�r das beeindruckende Tour Paket Novembers Doom / Agalloch / Saturnus zu er�ffnen. Dass ich dieses Highlight wegen der kurzfristigen Streichung fast aller Deutschland-Daten verpassen musste, gr�mt mich bis heute, doch was soll man machen... Immerhin er�ffnet sich nun die M�glichkeit, Nachhilfe in Sachen Thurisaz zu nehmen, da sich Shiver Records der Ver�ffentlichung deren Zweitwerks "Circadian Rhythm" angenommen haben. Ein belgisches Underground-Label, welches in meiner Wertsch�tzung seit einiger Zeit recht weit oben rangiert und umso mehr irritiert der seltsame Etikettenschwindel, Thurisaz unter dem Schlagwort Doom / Death Metal anzubieten. Auch wenn sie mit Novembers Doom unterwegs waren, es stimmt eindeutig weder das eine noch das andere.
Doch vielleicht entstammt dieser Versuch dem hilflosen Ringen um eine Schublade, die es f�r Thurisaz so ohne Weiteres nicht zu geben scheint. "Circadian Rhythym" erscheint eher als Streifzug durch s�mtlich d�stere Metal-Spielarten, was man wahlweise als Freigeistigkeit oder weniger wohlmeinend als Unentschlossenheit interpretieren kann. Die Songs innerhalb der knapp 50 Minuten Spielzeit sind stilistisch breit angelegt und finden den gr��ten gemeinsamen Nenner in den meist vordergr�ndig pr�senten Keyboard-Melodien. Dazu wird munter zwischen Gothic Metal, melodischem Black Metal, Akustik-Passagen, proggigen Intermezzi und sogar dezenten Power Metal Anfl�gen ("Falling") variiert. In der instrumentalen Umsetzung wirkt das sehr wohl souver�n und das alle in Frage kommenden Stilistiken umfassende Spektrum der S�nger Peter Theuwen (Gitarre) und Kobe Canniere (Keyboard) �berzeugt gerade bei den h�ufig ja so wackeligen Clean-Ges�ngen. Thurisaz verstehen es gut, sich im Kollektiv den unterschiedlichen Stimmungslagen anzupassen ? und doch drohen sie oft, an ihrer eigenen Anspruchshaltung zu scheitern. Bei vielen Songs w�re weniger mehr gewesen, gute Ideen werden teils eher aufeinander gestapelt als stimmig miteinander verkn�pft.
Dass es auch anders geht, zeigen vor allem zwei Songs: "Fading Dreams" kommt mal ohne das tendenziell einfach zu penetrant eingesetzte Keyboard aus, wurde auf das Wesentliche reduziert und erinnert angenehm an den ein oder anderen ruhigen Opeth-Song. Ganz anders und doch ebenfalls klar strukturiert wirkt "Switch to red", eine Synthese aus symphonisch anmutendem Melodic Black Metal, Akustikgitarren und tollen eindringlichen Clean-Ch�ren. In diesen Momenten zeigen die Belgier Potential, das sie sogar zu richtig Gro�en machen k�nnte.
Hier und heute regiert so aber der Konjunktiv, denn ihr Reifezeugnis m�ssen Thurisaz erst noch ablegen. Bis dahin d�rften sie vor allem Pendlern zwischen den Stilwelten ein Probeh�ren wert sein.
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