Mambo Kurt - Spiel Heimorgel Spiel |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Heimorgelmusik |
Label | Armageddon Music |
Rezensent |
Volker |
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Einleitende Worte betreffend des ber�chtigten Ruhrpott-Originals Mambo Kurt kann ich mir wohl getrost sparen. Wer ab und an mal eines der einschl�gigen deutschen Metal-Festivals besucht, wird gewiss schon mal eine der ebenso ber�chtigten Shows, die selbst grimmige Schwarzmetaller das Tanzbein schwingen lassen, gesehen haben. Inklusive der Pflichtelemente Polonaise und Stagediving sowie des herrlich trockenen Humors des Protagonisten. Ja, ich schaue mir den Typ immer wieder gerne an und stehe damit gewiss nicht alleine da. Zumal Mambo Kurts Konzept ziemlich einzigartig ist: Im Mitteltext stehen nicht pseudo-witzige Texte wie bei der meist grausigen deutschen Fun-Metal-Fraktion, sondern allein die Musik in Form von �kunstvoll� im Heimorgelsound verhunzten Klassikern.
Dass Mambo Kurt sein Schaffen auch auf CDs ver�ffentlicht, d�rfte dagegen eher wenigen gegenw�rtig sein, ich kenne zumindest niemanden, der jemals eine Scheibe von ihm gekauft h�tte. Nun darf ich mich also seinem doch schon sechsten(!) Longplayer widmen, der sinnigerweise �Spiel Heimorgel Spiel� getauft wurde � oder der Frage, f�r wen dieser von Bedeutung sein sollte.
Wie immer enth�lt das Programm einiges metal-kompatibles, hier vor allem in Form von �South of Heaven�, das derart n�lig gesungen ist, dass eingefleischten Slayer-Fans die Galle kochen wird, sowie grenzwertig auch noch in Gestalt von �Killing in the Name� und �Smells like Teen Spirit�. Beide sind vor den B�hnen dieses Landes sicher f�r diverse Lacher gut, aber eben doch vor allem dort.
Wirklich relevant und auch auf CD h�renswert werden Mambos Songs erst dann, wenn es ihm gelingt, das Original v�llig in seine Bestandteil zu zerlegen und diesem eine ganz neue Identit�t zu verleihen. Das geschieht selten, aber es geschieht: Rammsteins �Ohne Dich� geht als gutes Beispiel durch, doch sein Heimorgel-Meisterst�ck liefert der Barde hier mit dem Deutsch-Pop-Liedchen �Ein Kompliment� der gruseligen Sportfreunde Stiller. Die kommerzrockig-romatisierende Stimmung des Originals wird im Walzertakt verhackst�ckt und kongenial der hochverdienten L�cherlichkeit preisgegeben, daf�r meine Anerkennung.
Dagegen verliert sich jeder Witz, wenn man die Originale nicht (er)kennt, so ergeht es mir hier mit �Red Flag� und �Last Nite�, die mir sicher nicht nochmal anh�ren werde. �hnlich ergeht es St�cken wie �Dancing Queen� von ABBA oder �Sing Hallelujah� (Eurodance-Fanatikern l�uft hier bei der Erinnerung an Dr. Alban sicher ein heisskalter Schauer �ber den R�cken), die sich ehrlich gesagt von den Originalen nicht so wesentlich unterscheiden.
So bleibt unter dem Strich ein Tontr�ger, den man zur Unterhaltung mal h�ren kann, aber gewiss nicht besitzen muss. Macht nix Kurt, wir sehen uns live!
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