Kruger - Redemption Through Looseness |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Noisiger Post-Metal-Mathcore |
Label | Listenable Records |
Rezensent |
Alf |
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Jawoll, endlich gibt es wieder Futter f�r den Freund sperriger, schubladenzermalmender, abgefahrener Dampfwalzen�berf�lle! Die Schweizer Kruger haben mit ihrem Zweitling ein superorganisches Album hinbekommen: Schwer verdaulich, fett, und mit weichen �berg�ngen. Wird man im einen Moment noch von massiven Hardcore-Riffw�nden schier erdr�ckt, findet man sich pl�tzlich in einem atmosph�risch melodischen Abschnitt wieder, ohne den �bergang bemerkt zu haben. Auch die technischen Finessen verstecken sich in den Nuancen, kleine Anschlagsvariationen der Gitarristen, die erst nach mehrmaligem H�ren auffallen, subtile Schlenker des Basses im Hintergrund und kleine und unauff�llige Wirbel des Schlagzeugers weben ein komplexes, nuanciertes und dichtes Gesamtkunstwerk, dass sich einem keinesfalls w�hrend der ersten Durchl�ufe erschlie�t.
Klassische Riff-/Refrain Schemata finden sich auf "Redemption..." so gut wie �berhaupt nicht, auch l�sst sich von einem Song nicht auf den anderen schlie�en, jeder Song steht als eigenst�ndiges, komplexes Kleinkunstwerk auf dem Album, das intensiv erkundet werden will. Mantraartige Riffwiderholungen gibt es ebenso wie schockierende Breaks, breite Gitarrenw�nde walzen genauso aus den Boxen, wie hauchzarte Melodiegebilde. Aber Kruger �berfallen einen nicht mit ihren Einf�llen, zu keiner Sekunde hat man das Gef�hl, einem lieblos zusammengequetschten Pferch von Ideen zu lauschen, zu dem sich viele moderne Metal-/Hardcore Bands hinrei�en lassen, im Zuge des technisch progressiven Wettr�stens.
Aber eine Schublade f�r Kruger zu finden ist mir so gut wie unm�glich, und �hnlich schwierig f�llt mir die Benennung einer Zielgruppe. Die in der Bandinfo angesprochenen Isis taugen nicht wirklich als Referenz, zwar bauen Kruger ebenfalls hypnotische Soundwolkenkratzer, gehen dabei aber wesentlich zappeliger zu Werke. Breach und Neurosis haben sicher auch ihre Spuren im Sound von Kruger hinterlassen, aber das �ndert nichts daran, dass man diese Schweizer unbedingt mit eigenen Ohren geh�rt haben muss.
Wieder einmal braucht sich der musikalische Scheuklappentr�ger gar nicht erst an "Redemption Through Looseness" heranzuwagen, hier geben sich Hard- und Postcore die Hand mit waschechtem Noise und verbr�dern sich mit der dunklen Seite des Heavy Metal (der Gesang erinnert nicht selten an Jan-Chris von Gorefest). F�r eine "Emfpehlung der Woche" ist es mir dann doch einen Tacken zu schwerverdaulich und es bleibt bei einer "normalen" Empfehlung, aber dem Mathcore-Hardliner wird genau das ein zus�tzlicher Kaufanreiz sein. Zu Recht! Es kommt sicher nicht von Ungef�hr, dass Kruger sogar das Montreux Jazz Festival verw�sten durften ... Anstrengend. Geil. Anh�ren!
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