Insense - The Silent Epidemic |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Moderner Schubladensprenger-Metal |
Label | Black Balloon Records |
Rezensent |
Alf |
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Hochglanzproduktion? Oh ja! Aber etwas anderes h�tte die schiere, massive Urgewalt von "The Silent Epidemic" niemals zur Geltung gebracht. Kein Wunder, immerhin ist Gittarist und S�nger Tommy Hjelm f�r die Produktion verantwortlich, und der Bursche wei� sicherlich am Besten, wie sein Zeug zu klingen hat. Der Vollst�ndigkeit halber sei angemerkt, dass noch Daniel Bergstrand hinter den Mixer-Reglern gesessen war um dem Insense-Panzer den letzten Feinschliff zu verpassen.
Was gibt es also zu h�ren auf "The Silent Epidemic"? Die Bandinfo prahlt mit Dillinger Escape Plan, mit Slipknot, modernen Sepultura, Strapping Young Lad, mit Meshuggah au�erdem, und was soll ich sagen, die Vergleiche haben durchaus ihre Berechtigung. Nur die Dillingers und SYL haben in dieser Aufzeichnung eigentlich nichts verloren, sicher, Insense setzen auf vertrackte Rhythmen, aber von dem hyperaktiven Wahnsinn, den die beiden erw�hnten Mathe-Krawallbr�der fabrizieren, sind sie doch arg weit entfernt. Am ehesten kann man sich ein Bild von "The Silent Epidemic" machen, wenn man sich vorstellt, Meshuggah h�tten ihre F�higkeiten einmal nicht dazu verwendet, um die Jazz-Metal-Gemeinde in ehrf�rchtiges Staunen zu versetzen, sondern um einen fetten Metal-Brocken zu zimmern, der mit ungebremster Urgewalt nach vorne schiebt. Oder umgekehrt: Sepultura h�tten der Durchschlagskraft von Songs wie "Roots, Bloody Roots" mit ein paar kranken Breaks noch zus�tzliche Macht verliehen.
Es ist mir unverst�ndlich, wie die Vorg�ngeralben "Insense" (2002) und "Soothing Torture" (2005) so klanglos im Ver�ffentlichungssumpf untergehen konnten, denn auch die �lteren Videos und Songs, die man auf der Homepage der Burschen herunterladen kann, zeigen mehr als deutlich, dass die Norweger ihr Handwerk von Beginn an verstanden haben! Im Gegenteil, das Video zu "I, Deviant" hat sogar noch dickere Eier, als das was es auf "The Silent Epidemic" zu h�ren gibt! Aber keine Angst, auch auf diesem dritten Album baumelt es geh�rig! Das tolle an "The Silent Epidemic" ist, dass jeder Song einen eigenen Spannungsaufbau hat, dass man von einem Hit nicht auf den n�chsten schlie�en kann, dass es also kein �Erfolgskonzept� gibt, dass sich �ber die Albenlaufzeit abn�tzen k�nnte. Da gibt es mit "Welcome Whore" einen brachial dicken nach-vorne Rocker, wonach man mit �Deeper Nail� ganz klar Meshuggah huldigt, um dann in "The Erosion Of Oslo" pl�tzlich das Gaspedal bis in Thrash-Regionen hinein durchzutreten. Auch gibt es gelegentlich glattgeb�gelten Clean-Gesang, der deutlich nach Ami-Charts klingt, aber diesen Fauxpas ist man sp�testens dann bereit br�derlich/schwesterlich zu verzeihen, wenn einem "Skinned of Pride" f�r Stunden die Luft aus den Lungen presst ... im Ernst jetzt, das ist mit Sicherheit der fetteste Groover seit Panteras "Walk"! Und wenn man sich dann so langsam wieder erholt hat, schickt einen "The Worst Is Yet To Come" mit bitterb�se gallopierendem Neo-Thrash erneut auf die Matte, nur um dem Titeltrack das Feld zu �berlassen, der mit einer Mischung aus z�hfl�ssig melancholischer Soundwand und Blast-Beat dann f�r den endg�ltigen Knock Out sorgt. Also wer es ein bisschen modern vertr�gt, kommt an dieser massiven Wall of Sound keinesfalls vorbei, Antesten ist absolute Metaller-Pflicht! So, w�hrend ihr euch hoffentlich auf der Insense Homepage die letzten Zweifel aus der Birne gl�ckeln lasst, schau ich mal, wo ich die beiden Vorg�ngeralben herbekomme ...
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