Lunar Eclipse - Morbid Visions
	Metalspheres Info-Box Genre Death Metal Label Source of Deluge Rezensent Johannes
Also gleich vorweg: Was hier sauer aufst��t, ist die Verwendung irgendwelcher Judenausrottungsreden in "Through The Fire" ohne ersichtlichen Grund oder Zusammenhang. Als plumpe Provokation ist das (�berraschung, �berraschung) zu plump. Als k�nstlerische "Verarbeitung" der NS-Zeit ist die Musik von Lunar Eclipse v�llig ungeeignet und auch nicht anspruchsvoll genug. Da auch die Texte weder beiliegen, noch auf der (ansonsten �ppig mit Bonusmaterial versehenen) Homepage zu finden sind, bleibt nur die Annahme eines un�berlegten und unn�tigen "morbiden" Unfugs. [Anm. d. Red.: Nach R�cksprache teilten Lunar Eclipse mit: "Wir haben diese Samples bewusst ausgew�hlt, um die Grausamkeit und Skrupellosigkeit, mit der Hitler und Goebbels diesen Massenmord vollzogen haben, anzuprangern"] Diese Sonnenfinsternis bietet aber auch weniger anr�chige und dennoch wahrlich wunderliche Morbid Visions. Zusammenfassend kann man von Kampfsport, E-Games und astronomischen Absurdit�ten sprechen: Witzig ist der Auftritt von "Goro", bekannt als Endgegener aus Mortal Combat 1. Ein nackter vierarmiger Glatzkopf ziert CD und Inlay dieses Albums. Doch die Morbid Visions sind weitreichender und verdichten sich auf dem Coverartwork zu einer Adaption der Anfangsszene von "Ong-Bak", einem thail�ndischen Kampfsport-Film. Massenweise d�rftig gekleidete Nackedeis versuchen auf einen Affenbrotbaum zu sprinten und niemand wei� warum diese Nackedeis im speziellen und warum Menschen �berhaupt so etwas tun. Zudem ist es der Affenbrotbaum, welcher die Sonne verdeckt, und nicht der Mond, der oben rechts fr�hlich vor sich hin monded und sichtlich nichts zur Lunar Eclipse beitr�gt. Ziemlich vision�r das Ganze. Die f�nf Bremer k�mpfen sich musikalisch durch langsamen und melodischen Death Metal. Kampf- und Live-erprobt seit �ber zehn Jahren lassen sie nichts anbrennen und machen grunds�tzlich alles richtig. Mitmoshfaktor ist hoch, Sound passabel, Songarrangements stimmig und nachvollziehbar. Recht schn�rkellose dreieinhalb Minuten St�cke mit einzelnen Solo- und Instrumentalparts und einer amtlichen Growlstimme. Im Grunde also wirklich guter Death Metal, der Laune macht und weder billig kopiert, noch irgendiwe abgegriffen kingt. Leider schafft man jedoch weder den Sprung zu richtigen Ohrwurmmelodien noch die Ecliptizierung eines Dauergrooves �lterer Six Feet Under. Wirkliche Besonderheiten lassen sich hier also nicht hervorheben und so bleibt das eigentlich Spannende einer Band - ihre Musik - irgendwie im Schatten dieses Affenbrotbaumes versteckt. Ein Album f�r das ich nicht nackt und kahlrasiert um die Wette klettern w�rde, aber als Live- und Party-Mucke sicher eine sehr gute Wahl.