Akercocke - Antichrist |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Death Metal |
Label | Earache |
Rezensent |
Sascha |
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Das neue Album der britischen Satansanbeter Akercocke kommt mit dem relativ einfallslosen Titel "Antichrist" daher, dessen Cover mit den �blichen Zutaten - Titten, Ziege - geschm�ckt ist. L�sst nach dem eher subtilen Artwork der letzten Scheibe auf "back to the roots" schlie�en, und in der Tat haben es Akercocke dem Journalistenvolk nicht so einfach gemacht und die vielgelobten Progressiv-Rock und Clean-Gesangspassagen extensiviert. Im Gegenteil, erschreckend wenig neues bietet "Antichrist", was bei Akercocke aber eigentlich nicht viel hei�t. Was sollte auch kommen? Dudels�cke oder Polka-Kl�nge? H�tte der Band sicherlich den Pseudo-Avantgarde-Stempel erst recht aufgedr�ckt. Aber nein - die Herren, die sich auf den Bandfotos wieder einmal in arroganten und dadurch sympathischen Posen mit Pfeife und Tweed-Sakko pr�sentieren, kommen diesmal viel wesentlicher auf den deathmetallischen Punkt, was bereits der Quasi-Opener "Summon The Antichrist" beweist. Nicht allzuviel analysieren soll man hier, sondern lieber ordentlich absch�deln.
Die technische Versiertheit ist auf einem unglaublich hohen Niveau. Insbesondere die Drums arbeiten mit Tempi, die eigentlich nicht menschenm�glich sein sollten. Klar, dass sowas nicht ohne Trigger funktioniert. Kommen wir doch auch gleich damit zum Schwachpunkt der CD. Der Sound ist einfach Schei�e! Weniger lebendig kann eine Metalplatte kaum klingen. Die Gitarren klingen lasch, die Drums nach Pappe. Das ist nat�rlich ein Zugest�ndnis an die technische Ausrichtung der Platte, der Sound h�tte aber dringend mehr Hall und Rohheit ben�tigt. Atmosph�risch l�sst man trotzdem nichts anbrennen und ein Song wie "Axiom" oder "The Promise" kommen bedrohlich, sakral und d�monisch r�ber. "Axiom" geht den Weg weiter, den "Shelter from the Sand" auf dem Vorg�nger bereitete, hier gibts dann auch Blastbeats mit Akustikgitarre auf die Ohren - ehrlich gesagt nichts neues mehr, bei Akercocke aber gelungen arrangiert. "The Promise" spielt mit Doom-Elementen und das in gelungener, sehr d�sterer Weise. Der Gesang ist bei Akercocke ein wichtiges Element, der ihnen ein eigenes Gesicht gibt, Growls und Screams sind gewohnt extrem, dennoch konnte sich Jason Mendonca auch im Klargesang weiter verbessern. Klar muss man auch Akercockes neues Werk mehrmals h�ren, um es zu erschlie�en. Die Briten meistern allerdings nach wie vor den Spagat zwischen Eing�ngigkeit und Technik, den Beweis daf�r kann man in Tracks wie "The Dark Inside" finden. Die unverzerrte Sch�nheit ihrer Musik kommt auch auf "Antichrist" nicht zu kurz, in "Epode" wird rein akustisch und in fast schon zerbrechlicher Anmut "Satan, der Meister" beschw�rt, untermalt von sehr dezent eingewobenen Orchesterinstrumenten.
Wieder einmal ein gelungenes und musikalisch beeindruckendes Werk, dass f�r mich jedoch den Vorg�nger nicht �berbieten kann. Mir fehlen etwas die ganz gro�en Hits, die "Words..." seinerzeit z.B. mit "Intractable" oder "Shelter From The Sand" hatte und auch das Midtempo wurde mir zu oft dem Blastbeat geopfert. Hinzu kommt der nicht wirklich organische Klang. Eine Kaufempfehlung ist "Antichrist" aber dennoch allemal.
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