Reverend Bizarre - III: So long Suckers |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Doom Metal |
Label | Spikefarm Records |
Rezensent |
Dennis |
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Da sind sie also wieder, die verr�ckten Finnen von Reverend Bizarre. Ein letztes Mal erheben sie sich, um ihre Botschaft unter das ehrf�rchtige Doomvolk zu bringen. Bereits im letzten Jahr war die Ank�ndigung zu vernehmen, da� "III: So long Suckers" das letzte Reverend Bizarre Album werden sollte, und so wird der Ein oder Andere sicherlich Freude dabei empfinden, da� Albert Witchfinder und seine Crew nicht nur eine einfache CD eingespielt haben, sondern gleich ein ganzes Doppelalbum. Bei dieser Band ist eben alles ein wenig anders, die Songs sind langsamer als bei anderen, das Songwriting abgedrehter und ein Full-Length Album dauert hier eben 130 Minuten.
Drei davon ben�tigen Reverend Bizarre, bis der Opener "They used dark Forces/Teutonic Witch" an Fahrt aufnimmt und zu einem flotten Banger mutiert, der zwischenzeitlich zwar immer mal wieder in beruhigtere Sph�ren entschwindet, aber stets im richtigen Moment ein Break auff�hrt und das Tempo wieder anzieht. Besonders gut wei� dies gegen Ende des fast 30min�tigen Epos zu gefallen, wo man fast schon das Gef�hl hat, es passiert nichts mehr, und die Finnen dann noch einmal das gleiche einpr�gsame Riff auspacken, das schon zu Beginn des Songs erklungen war. Das nachfolgende "Sorrow" beginnt wesentlich sph�rischer, allerdings auch ein gutes St�ck sperriger. Die Riffs t�rmen sich vor dem H�rer wie ein finsterer Wall, b�umen sich auf und gl�tten sich wieder, nur damit schon kurze Zeit sp�ter die n�chste Welle anrollen kann. Witchfinders Gesang klingt hier bis zum ersten echten Break nach 16 Minuten nahezu hypnotisch, und auch einen Vorgeschmack auf weitere, folgende irrwitzige Gitarrenl�ufe gibt es zu h�ren, so da� das St�ck trotz seiner insgesamt gut 25 Minuten Spielzeit nie langweilig wird. Wer die sperrige Seite Reverend Bizarres zu sch�tzen wei�, wird diesen Song lieben. Das letzte der drei St�cke auf der ersten CD, "Funeral Summer", kann da leider nicht mithalten und hinterl��t mit seiner offenen Sabbath-Anbiederung einen langweiligen Eindruck, also schnell weiter zu CD2 gesprungen.
Die beginnt gleich nochmal eine ganze Ecke d�sterer und sperriger, und auch die abgedrehten Gesangs- und Gitarrenpassagen nehmen im Vergleich zur ersten CD viel mehr Raum ein. Leider weist "One last Time" gegen Ende hin einige L�ngen auf, so da� es schon irgendwie gut tut, wenn endlich "Kundalini Arisen" einsetzt und das Tempo wieder ein wenig anzieht. Mit einem Bass, der gleichm��ig den Rythmus vorgibt und Gitarren, die die Funktion des Erz�hlers �bernehmen und von Sekunde zu Sekunde schr�ger zu werden scheinen handelt es sich hierbei um den wohl unkonventionellsten Song dieser Doppel-CD. "Caesar Forever" tritt dann wieder aufs Bremspedal, die Gitarren beruhigen sich, werden sph�rischer und bes�nftigen die zuvor aufgeheizte Atmosph�re. Das wei� zu gefallen, zumal die Spannung auch �ber die nun folgenden, gut 15 Minuten nicht verloren geht, sondern sich erneut langsam steigert, an Intensit�t gewinnt und gegen Ende hin mit einigen Ch�ren und Keyboards f�r Reverend Bizarre doch sehr ungew�hnlich endet. Wer die folgenden (mir vollkommen unverst�ndlichen) vier Minuten Instrumentalgepl�nkel heil �bersteht findet sich dann mit "Anywhere out of this World" konfrontiert, dem gro�en Finale, bei dem noch einmal alles zitiert wird, was Reverend Bizarre ausmacht. Alleine dieses immer wiederkehrende, unverkennbare Gitarrenriff ist ein Hammer vor dem Herrn, Witchfinders Gesang leidenschaftlich wie selten zuvor und die Atmosph�re zum zerrei�en angespannt, bis das St�ck in einen ruhigen Mittelteil f�llt um sich anschlie�end auf einen schier nicht enden wollenden Marsch zu begeben, auf dem dem H�rer mit jeder einzelnen Note eingeredet zu werden scheint, da� lediglich die Band, nicht aber die Musik Reverend Bizarres mit diesen letzten, eine Ewigkeit sp�ter langsam ausklingenden Lauten ihr Ende finden wird.
"III: So long Suckers" bietet einmal mehr ein feines H�rerlebnis ganz in der Tradition Reverend Bizarres und ist ein w�rdiges Abschiedsalbum geworden. Keine leichte Kost, aber das sind Fans der finnischen Doomer auch nicht gewohnt. Wer seine Abende gerne vor der heimischen Anlage verbringt und Zeit in Musik investiert, die schwierig, zugleich aber leidenschaftlich, spannend und ideenreich ist, f�r den ist das hier trotz (oder vielleicht gerade wegen) einiger kleinerer M�kel genau das Richtige. Mal schauen, ob dies hier wirklich das letzte Lebenszeichen der drei beteiligten Musiker gewesen ist. Bei all den �berraschungen, f�r die Reverend Bizarre in ihrer Bandgeschichte gut waren, w�rde es mich schon stark wundern.
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