Kongh - Counting Heartbeats |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Extremer Doom Metal / Post Rock |
Label | Trust No One Recordings |
Rezensent |
Volker |
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Wer Herzschl�ge z�hlt, kommt selten auf Blastbeat-Geschwindigkeiten. Von Extrembelastungen mal abgesehen und Kammerflimmern sei nun auch Niemandem gew�nscht. Oder zumindest den Wenigsten. Wer Herzschl�ge aber in absolutem Ruhezustand z�hlt, gelangt in Bereiche, die in metallische BPM �bersetzt schon kein Midtempo mehr ergeben. Der Ruhepuls ist also ein doomiger Geselle, zumindest darf man dies anhand des Debuts von Kongh vermuten.
Die Bandgr�ndung liegt bei den Schweden noch nicht sehr lange zur�ck, 2004 fanden Gitarrist David Johansson und Drummer Tomas Salonen zusammen, konnten mit der Zeit noch den Bassisten Oskar Ryden als tieft�nenende Unterst�tzung rekrutieren, und unternahmen mit einem ausgedehnten Demo im Fr�hjahr 2006 den ersten entscheidenden Schritt. Positive Reviews und erste Labelanfragen folgten, so dass nun mit �Counting Heartbeats� der erste offizielle Longplayer am Start ist. Zwei Songs des genannten Demos werden hier mit drei neuen St�cken erg�nzt, was nach mathematischen Erhebungen f�nf Songs ergibt, die sich �ber stolze 65 Minuten Spielzeit erstrecken. Wenig �berraschend unterschreitet daher keines dieser St�cke die 11-Minuten-Marke und das will selbst in Doom-Gefilden etwas heissen. Monumentale Spielzeiten sprechen nun keineswegs zwangsweise f�r monumentale Songs, doch Kongh sind in dieser Hinsicht allemal auf einem guten Weg.
Das schwedische Trio schleudert jedenfalls in Sachen Heavieness einen gewaltigen Brocken in die zeitgen�ssische Metal-Landschaft und l�sst sich dabei nicht auf eine bisher g�ngige Formel reduzieren. Sinistre, stoische Lava-Riffs pr�gen �Counting Heartbeats�, gar Wesensz�ge des Funeral Dooms nehmen Einfluss, paaren sich mit rockigen Sludge-Parametern und auch das viel strapazierte W�rtchen �Post� muss hier fallen. Post Rock, Postcore, Post-Neurosis-Sound � wie auch immer ihr wollt, dies alles passt auf seine Art irgendwie zu Kongh. Karger Minimalismus trifft so auf psychedelische Alptraum-Momente, w�ste Eruptionen und gepeinigt klingende Vokaleskapaden von David Johansson, die wirkungsvoll punktuell eingesetzt werden. Fast stets auf dem Bremspedal stehende Black Cobra k�nnten so �hnlich klingen, wenn gleich Kongh trotz ausufernder Songs f�r deren Liebe zum Noise zu strukturiert klingen. Es ist wohl gerade dieses minutenlange feingliedrige Basteln an gewaltigen Soundt�rmen in Verbindung mit spontanen Ausbr�chen, was den Reiz an Kongh ausmacht. Man h�re etwa das wahrhaft nervenzerfetztende �Megaprimatus� als beeindruckendes Beispiel, die Schweden erheben sich hier aus minutenlanger extremer Stringenz in totale Exstase, um einem zum Schluss noch eine wilde Feedback-Orgie um die geplagten Ohren zu hauen. Und wie sie danach in �Zihuatanejo� auf hohem H�rtniveau sanft gleitende �bergange zwischen Uptempo und Zeitlupe schaffen, grenzt schon an Genialit�t. Dieser ganz fr�he Song der Band ist auf jeden Fall der Progressivste der hier Vertretenen.
Dazu kommt noch ein herrlich transparenter Sound, der sowohl Bass, Gitarre als auch Schlagzeug enorm akzentuiert ins Licht r�ckt und somit die Klanggewalt der Band ideal transportiert. �Counting Heartbeats� wird gewiss wie so viele Alben dieser Art nur eine kleine Minderheit erreichen k�nnen, doch diese sollte sich auf einiges gefasst machen. Im Bereich des anspruchsvoll-anstrengenden und doch groovigen Krachs auf Zeitlupenbasis sind Kongh n�mlich definitiv ein heisser Newcomer!
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