Danzig - The lost Tracks of Danzig (2-CD) |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Düster-Rock |
Label | Evilive |
Rezensent |
Dennis |
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Armer Glenn Danzig! Einst stand er mit den Misfits im Rampenlicht der Musikwelt, doch nach einem tollen Solo-Debüt Ende der 80er und einigen nur noch ansprechenden Nachfolgern verflachte das Interesse an seiner Musik merklich. Mitte der 90er katapultierte sich Danzig schließlich mit dem grausigen "Blackacidevil" selbst ins Aus, und seitdem sucht der gebürtige US-Amerikaner vergeblich Anschluß an alte Sympathien. Um vielleicht den einen oder anderen alten Fan zurückzugewinnen hat der "Father of Horrorpunk" nun in seinem verstaubten Dachboden gewühlt und eine ganze Reihe unveröffentlichte Songs zutage gefördert, die dieser Tage in Form der Doppel-CD "The Lost Tracks of Danzig" veröffentlicht werden.
Dabei finden sich insbesondere auf CD1 einige gute Songs. Gleich der Opener "Pain is like an Animal" ist z.B. ein Stück, das seinerzeit auch auf dem Debüt hätte stehen können und zeigt Danzig von seiner ureigenen, düsteren Rock-Seite. Auch "When Death had no Name" ist als Vertreter der eher schleppenden Seite Danzig ein feiner Song, Highlight ist jedoch ganz klar das wehleidig-emotionale "Cold, cold Rain", bei dem Danzig auch seine vielleicht beste Gesangs-Performance an den Tag legt. Trotz dieser Lichtblicke deutet sich schon hier an, daß das Niveau nicht konstant hoch gehalten werden kann. Im Gegenteil, viele Stücke klingen leider recht deutlich nach Ausschußware, eben so als hätten sie es zurecht nie geschafft, auf einer von Danzigs Veröffentlichungen einen Platz zu bekommen. Gerade gegen Ende der CD plätschert vieles vor sich hin ("Satans Crucifiction"), der Gesang nervt ("White Devil rise") oder die Musik klingt einfach nur schrecklich belanglos ("Come to Silver").
Auf CD2 muß man die interessanten Songs dann gar mit der Lupe suchen. "Crawl across your killing Floor" ist zumindest atmosphärisch, "Dying Seraph" läßt sich aufgrund seines experimentellen Charakters am ehesten noch als "interessant" bezeichnen, und "Bound by Blood" weckt mit einer netten Hookline und bemerkenswerten musikalischer Untermalung noch einmal kurz das Interesse des Hörers. Das war's dann aber auch schon so ziemlich, Stücke wie "I know your lie" oder "Who claims the Soulless" sind wirklich grausig, dazu gesellen sich noch zwei industrial-beeinflußte Stücke, die noch aus der "Blackacidevil"-Phase stammen müssen, und die wirklich kein Mensch braucht. Ganz zu schweigen von der Produktion, die natürlich weder einheitlich noch durchgängig akzeptabel ist, so daß am Ende nichtmal genug gute Musik für eine Einzel-Scheibe rausgekommen ist und ich mir kaum vorstellen kann, daß die "Lost Tracks" Danzig nochmal einen Schritt nach vorne bringen können. Aber Hand aufs Herz - wer hätte das auch ernsthaft erwartet?
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