Long Distance Calling - Satellite Bay |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Postrock / Progressive Rock |
Label |
Viva Hate Records |
Rezensent |
Volker |
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Wer es verk�rzt und pointiert mag, k�nnte Long Distance Calling als die Tool des Postrock bezeichnen. Ob man der jungen deutschen Band mit derart gro�en Begriffen einen Gefallen tut, ist eine andere Frage, doch angesichts des hier nicht mehr nur schlummernden Potentials darf auch schon vorneweg einmal zu etwas markigeren Worten gegriffen werden.
Dass Long Distance Calling erst 2006 zusammenfanden, kann angesichts des Reifegrades ihrer Musik nur �berraschen und es liegt nahe, dass die Beteiligten nicht erst seit diesem Zeitpunkt Musik machen, sondern bereits zuvor ihre Erfahrungen sammeln konnten. Dabei bietet die Band auf ihrem knapp einst�ndigen Debut sicherlich nichts markersch�tternd Neues, doch die Leichtigkeit, mit der man �ber dem j�ngst viel beackerten Feld des Postrock schwebt, beeindruckt schon beim ersten H�ren von �Satellite Bay�.
Zur groben Orientierung kann man sich ruhigen Gewissens bei US-Gr��en des Postcore / Postrock wie Isis und Pelican bedienen, wobei Long Distance Calling den grunds�tzlich nicht gerade einfachen Weg eines fast ausschliesslich instrumentalen Albums w�hlen. Ein S�nger ist jedenfalls unter den f�nf beteiligten Musikern nicht auszumachen und bis auf vereinzelte gesprochene Worte im Hintergrund stellt �Build without Hands� im Konzept die einzige Ausnahme dar. Peter Dolving von The Haunted hat hierf�r den Text beigesteuert und den Gesang �bernommen, wobei man von einem gelungenen Experiment sprechen kann, da seine Stimme nicht pl�tzlich alles dominiert, sondern eher hintergr�ndig in den Songfluss eingearbeitet wurde. Long Distance Calling setzen ihre Schwerpunkte eben anderweitig und deshalb bleibt der �ber gro�e Teile des Albums hinweg �fehlende Gesang� keineswegs ein Manko.
Insgesamt liegt der Fokus der Band trotz gelegentlichen heftigeren Einsch�ben weniger auf H�rte als auf feingesponnenen atmosph�rischen Klanggebilden, die gerade rhythmisch sehr interessant arrangiert sind und mitunter auch einen gewissen progressiven Charakter in sich tragen. Wie eingangs erw�hnt finden sich dabei mehr als einmal Strukturen, die man �hnlich von den wegweisenden Tool kennt und es gelingt, diese organisch in die gleichsam elegischen wie dynamischen St�cke einzubetten. Darunter einzelne hervorzuheben erscheint mir wenig sinnvoll, zumal schon eine Probeh�ren des Openers �Jungfernflug� eine sehr plastische Vorstellung vom Klang des gesamten Albums vermitteln d�rfe.
�Satellite Bay� ist sicher noch kein Postrock-Meilenstein, aber ein ebenso anspruchsvolles wie ansprechendes Werk einer der in ihrem Sektor mit Gewissheit hoffnungsvollsten deutschen Vertreter.
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