Sear Bliss - The Arcane Odyssey |
|
Metalspheres Info-Box |
Genre |
Black Metal |
Label | Candlelight |
Rezensent |
Sascha |
|
Wie die Zeit vergeht, seufzt man ja h�ufiger in sich hinein. Bei Sear Bliss steht nun auch schon das sechste Album ins Haus und die ambitionierten Ungarn befinden sich immer noch zu Unrecht in der Nische "Geheimtipp". Zu etwas gr��erer Bekanntheit d�rften Sear Bliss sicherlich durch ihren Party-San Auftritt gelangt sein, da sich dort bestimmt so mancher �ber die ungew�hnlichen Instrumente einiger Bandmitglieder gewundert haben d�rfte. Von Anfang an untermalten die Ungarn ihren harschen Black Metal mit Blasinstrumenten, lange bevor Satyricon auf die Idee dazu kamen. Auch Keyboard-Kl�nge waren zur Erzeugung einer d�steren, bisweilen auch entspannenden Atmosph�re immer an Bord. Interessant waren aber vor allem auch die mitrei�enden Arrangements und ausufernden Kompositionen. Mittlerweile sind die Musiker gereift und geben sich deutlich straighter, was sich bereits auf dem sehr strukturierten Vorg�nger "Glory And Perdition" abzeichnete. Ich war gespannt, in welche Richtung nun "The Arcane Odyssey" tendieren w�rde.
Gl�cklicherweise haben Sear Bliss den Komplexit�tsgrad wieder etwas angehoben und klingen wieder mehr nach dem Vorg�nger "Forsaken Symphony". Klar gegliedert und weitgehend �berraschungsfrei ist allerdings "Arcane Odyssey" dennoch geworden. Das muss allerdings nichts schlechtes bedeuten, denn weit entfernt von langweilig - wie ich es in vereinzelten Reviews werter Kollegen lesen konnte - sind Sear Bliss mit ihrem neuen Album allemal. Es enth�lt eben sehr wenige unausgegorene Ideen und daf�r eher mal Riffs und Strukturen, die einem bereits bekannt vorkommen. Dennoch resultiert diese Vorgehensweise in durchg�ngig sehr guten Songs, die auf hoher Lautst�rke einfach mitrei�en k�nnen. Dabei muss man sich allerdings auch an das eine oder andere Thrash-Riff � la Kreator gew�hnen, eine ungew�hnliche Zutat f�r Sear Bliss, jedoch sicher das, was sie auf ihrer Homepage als "�ber das Limit gehen" bezeichnen. So beginnt f�r mich das Album erst so richtig mit "Lost and (not) found", welches d�ster und bedrohlich walzend an den Erstling "Phantoms" erinnert. "Thorns Of Deception" zeigt dass man zu Sear Bliss jetzt auch moshen kann, begeistert allerdings dabei auch durch majest�tische Bl�ser-Arrangements. G�nsehaut kann man bei den Bl�sereins�tzen von "The Venomous Grace" bekommen, die man sich so richtig geil auf voller Lautst�rke in einer Live-Atmosph�re vorstellen kann. Typisch f�r die Band ist auch "Omen Of Doom" ausgefallen, bevor "Somewhere" mit seinem halb-akustischen und fast klassischen Mittelteil doch stark Aufhorchen l�sst. Das ist sicher der vom musikalischen, instrumentalen Standpunkt aus betrachtet einer der ausgefeiltesten und sch�nsten Songabschnitte, den die Ungarn bisher kreiert haben.
Insgesamt sehe ich in "The Arcane Odyssey" ein sehr starkes Werk, welches Fans der Band gl�cklich machen wird und bestimmt auch f�r neue Zuh�rer sorgen wird. Wer atmosph�rischen und eher ruhigen Black Metal mag, muss Sear Bliss m�gen. Dennoch muss man auch zugeben, dass es keinen Grund gibt, warum Neueinsteiger nicht erst mit "Phantoms" anfangen sollten, denn bereits dort war die Band stark und schrieb geniale Songs. "The Arcane Odyssey" leidet da etwas unter der Tatsache, dass eine bereits mit ihrem Deb�t geniale Band es eben schwer hat, noch einmal derart aufhorchen zu lassen. Zudem gibt es auch zwei echte Probleme, die ich mit dem neuen Album habe. Die fr�hlichen Kl�nge der Marke Skyforger in "Path To Motherland" sind f�r meine Ohren eher ein Griff ins Klo und auch der Klang ist insbesondere im Bl�serbereich viel zu klar und druckvoll. Ihr braucht Hall Freunde! Und zwar massig davon. Die geheimnisvolle Stimmung, die die ersten Alben durch den mieseren Sound und st�rkeren Halleinsatz hatten, ist jedenfalls dahin.
|
|
|