The Machete - Untrue |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Thrash |
Label | Spinefarm |
Rezensent |
Alf |
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Jawohl, das lob ich mir! Mut und Innovationswillen, ohne die alte Fahrtrichtung aus den Augen zu verlieren! Das 2005er Debut "Regression" war eine oberamtliche Ikea-Thrash-Abrissbirne aus dem soundtechnischen Umfeld von The Defaced und Co: Zwar haben The Machete der Thrash-Anh�ngerschaft damit ein paar z�nftige Brandblasen auf den Ohren verpasst, aber sonderlich originell war das Ganze nicht und mit zunehmender Durchlaufzahl hat sich die Begeisterung langsam in den Keller verkrochen.
Bei "Untrue" f�llt zun�chst die Frischzellenkur auf, die der Sound durchleben durfte: eine supererdige Produktion, das Schlagzeug triggerfrei, nat�rlich und wunderbar pr�sent im Vordergrund � vielleicht zu vergleichen mit der Drum-Produktion auf Entombeds "To Right, Shoot Straight ..." � Album �, der Bass warm und volumin�s, die Gitarren dick und voller Nuancen ... keine Spur mehr von der modernen und fett verzerrten Low End Produktion, die auf "Regression" regiert hat.
Anstatt st�ndig die Keule kreisen zu lassen, haben The Machete eine Menge genrefremder Einfl�sse f�r sich entdeckt und dabei auch die leiseren T�ne erfolgreich eingeflochten ("No Solace", "Lie Agreed Upon"). Unter "leise T�ne" darf man sich aber kein leichtverdauliches Gewimmer vorstellen, besagtes "No Solace" hat einen hochintensiven Spannungsaufbau am Start und schafft es in seiner Mitte mit fast unverzerrten Gitarren eine Massivit�t zu erzeugen, mit der sich so manche Neo-Thrash-Kapelle verjagen lassen k�nnte und vor der sich At The Drive Inn ehrfurchtsvoll verbeugt h�tten. Apropos At The Drive-Inn: Die durchgeknallten Postrockers gucken auch bei "Shatters" durch!
Aber keine Bange sp�testens bei "Ready For Blood" gibt�s wieder ordentlich was auf die Fresse � im klassischen Sinn, mit Vollgas, Groove und melodischem Einschlag.
Zu dem erfrischend erweiterten Soundspektrum hat au�erdem auch das Songwriting eine gewaltige Entwicklung hingelegt. "Regression" war noch eine recht �bliche Riffansammlung, aber die Songs von "Untrue" sind kleine, in sich geschlossene Gebilde mit ausgefeiltem Aufbau und st�ndig steigender Spannung. Die liebevolle Kleinarbeit, die in den Songs steckt erschlie�t sich einem aber erst nach mehrmaligen Durchl�ufen: scheinbar schwachbr�stige Riffs werden pl�tzlich zu Verschnaufpausen, die die Intensit�t des Folgenden nur steigern � der Opener "Human Being Human" liefert daf�r den eindrucksvollen Beweis! Keine Frage, "Untrue" ist eine schlafende Sch�nheit, die durch intensive Zuwendung geweckt werden will! Nur die Zielgruppe ist schwer einzusch�tzen, dem blutdurstigen Thrash-Head k�nnte es stellenweise zu soft und verspielt sein, dem verkopften Proggie zu hart, roh und unverspielt, dem Freund moderner Kl�nge k�nnte es zu altmodisch klingen und dem Old-Schooler zu modern. Wer sich aber in all diesen Lagern ein bisschen zu Hause f�hlt, darf sich "Untrue" einfach nicht entgehen lassen! Vollgas und Grooveh�lle, eine Prise At The Drive-Inn, viel The Defaced und Entombed, Zerbrechlichkeit und Massivit�t, mit Riffs best�ckt, vor denen man auf die Knie f�llt. Die Stimmung ist erfrischend klassisch, erfrischend anders, kurzum: "The Machete" haben hier eine eigene Stimme gefunden, Genrescheuklappen abgelegt und einen Mut bewiesen, der belohnt werden muss!
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