Taste Of Blood - My Dragon |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Göteborg Death Metal |
Jahr | 2007 | Spielzeit | 57:00 |
Rezensent |
Alf |
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Schon der Sound der Clean Gitarren des Intros schreit heraus, welchem Sound sich Taste Of Blood verschrieben haben: Göteborg! In Flames! Und zwar jener Ära, die die kultigen Schweden mit der noch kultigeren Mini "Subterranean" eingeleitet haben.
OK, dem Sound der CD hört man den Eigenproduktionsstatus schon an: ziemlich leise, die Gitarren mitunter etwas dünn, das Schlagzeug manchmal kraftlos und verschwimmend mit dem restlichen Sound. Aber nur weil man sich mittlerweile schon fast daran gewöhnt hat, dass Underground Bands ihre Lebensversicherungen verpfänden, um ihre Demos in Profistudios eintüten zu lassen, müssen das andere Bands ja noch lange nicht tun! Nicht selten wird nämlich Langweiliges in fettem Gewand präsentiert und kann damit auch noch punkten.
Taste Of Blood drehen den Spieß um und präsentieren Spannendes in dünnem Gewand. Nein, jede Idee sitzt nicht, der Opener "My Dragon" zum Beispiel ist einer der mit Abstand schwächsten Songs des Albums und kommt über ein gewisses Demo-Level nicht hinaus ... aber wie steigert sich die Scheibe danach! "Far Away" oder auch "Timewindow" atmen mit jeder geweinten Gitarrenzweistimmigkeit reinstes "Subterranean"-Feeling und versetzt mich ein ums andere mal in Gänsehautstimmung vom Feinsten! Die beiden Klampfisten Alex und Marian bedienen ihre Äxte jedenfalls bestimmt nicht erst seit gestern und wahrscheinlich können sie so ziemlich jedes Referenzwerk runterbeten, was die Göteborg-Szene zu ihrer Hochzeit rausgewuchtet hat. Mann, die Songs platzen nur so vor Ideen und zweistimmigen Melodiegebilden, vor schluchzenden Soli ("Covered In Blood") und Akkustikgitarren, die genau jene herrliche Melancholie versprühen, wie man sie damals nur in Schweden finden konnte, eine Melancholie die seither verschwunden scheint. Selbst mit nackten Akkustiknummern ("Mourn Without Words") gelingt den Herfordern ein Gänsehautfeeling, wie es dereinst nur In Flames mit Songs wie "Timeless" gelang.
Zugegeben, "My Dragon" hat es nur mit einem gewissen Underground Bonus zur Empfehlung gebracht, ein paar schwächere Songs, ein schwächerer Sound und immer wieder aufblitzende Durchhänger in den Songs hindern Taste Of Blood noch daran, mit den Großen mitzuhalten, aber wenn man den Burschen die Chance gibt, werden sie das definitiv schaffen! Es ist bitter nötig, dass die Szene endlich wieder mit Melodic Death Metal versorgt wird, der ohne ein einziges Hardcore-Element auskommt, ohne Collegeboy-Jammergesang und ohne einen Hauch von At The Gates! Ich habe immer gedacht, dass es in dem Genre nichts mehr zu sagen gibt, dass "Colony" sein Grabstein war, aber Taste Of Blood beweisen hiermit das Gegenteil. Tja, Göteborgheads, ihr wisst was zu tun ist, kommt aus Euren Löchern gekrochen, unsere Zeit ist noch nicht vorbei!Matthias Wilms
Schmiedestraße 11
32051 Herford [email protected]http://www.taste-of-blood.com
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