Primordial - To The Nameless Dead |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Epischer Breitwand-(Black-)Metal |
Label | Metalblade Records |
Rezensent |
Alf |
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Erst Mortus, dann Forsaken und schlie�lich Primordial � viel haben die Iren schon mitgemacht in ihrer zwanzigj�hrigen Geschichte und "To The Nameless Dead" ist ihr sechstes Studioalbum in zw�lf Jahren. Musikalisch wird das fortgesetzt, was es schon auf "The Gathering Wilderness" zu h�ren gab: �beraus epischen (Black-)Metal. Das "Black" sollte wirklich in Klammern stehen bleiben, den abgesehen von "The Rising Tide" findet sich auf "To The Nameless Dead" nichts Flottes und der Gesang von Alan Averill Nemtheanga f�hrt zwar gelegentlich kreischende Spitzen aus, klingt aber die meiste Zeit �ber hymnisch, kraftvoll und so un-schwarzmetallisch wie es nur geht. Die Gitarrenarbeit ist in h�chstem Ma�e eigenst�ndig, auch wenn es dem Primordial-Unkundigen nat�rlich wenig hilft, wenn man sie als "typisch Primordial" bezeichnet.
Was also ist "typisch Primordial"? Episches Breitwandriffing vom Feinsten, Songs wie Wanderungen durch einsame Landschaften von verregneter, karger und trauriger Sch�nheit, Nemtheangas Gesang dazu, voller klagender Entschlossenheit, verletzlich und doch unbeugsam. So pathetisch das klingt, so passend umschreibt es die unvergleichlich breit voranwalzenden Songs der Iren: vor Melancholie strotzend, aber ohne s��liche Melodien zum mitpfeifen, kr�ftig, aber nie brutal, fett, aber nie zermalmend, lang, aber nie langwierig, minimalistisch, aber nie einfach, pathetisch, aber zu keiner Sekunde kitschig, kurzum, Primordial haben hier m�chtiges Ohrenkino geschaffen und mit dem virtuosen Einsatz weniger Mittel wahre Songmonumente errichtet.
"To The Nameless Dead" wurde analog aufgenommen und das h�rt man der herrlichen Breitwandproduktion auch an � im besten Sinne! Die Gitarren und der Bass w�lzen sich wunderbar warm und volumin�s aus den Boxen, Nemtheanga klingt so nat�rlich, als w�rde er neben einem stehen, das gilt ebenso f�r unverzerrte Gitarren und den breiten Schlagzeugsound. Nemtheanga bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: "Unsere Musik muss atmen, sie braucht eine Seele [...]" [Rock Hard 147] und eine Seele hat "To The Nameless Dead" ganz bestimmt, ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals ein derartig lebendiges und breites Album geh�rt h�tte; auch der Vorg�nger "The Gathering Wilderness" kann da nicht mithalten, klingt soundtechnisch wie der kleine, schm�chtigere Bruder des aktuellen Outputs. Also auf, Freunde dunkler Monumental-Epik, lasst euch ein, auf diesen Trip entlang der Klippen Irlands, lasst Euch den rauen Wind ins Gesicht pusten, genie�t das Schlagen der Wellen gegen die Klippen und die Gischt auf den Lippen, sp�rt die Weite der Wiesen, die Kraft in Einsamkeit und Trauer, verzeiht dem Rezensenten au�erdem, dass der Pathos-Gaul mit ihm durchgegangen ist, auf jeden Fall aber kauft dieses Album!
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