Fury ´n´ Grace - Tales Of The Grotesque And The Arabesque |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Prog / Metal |
Label | Dragonheart Records |
Rezensent |
Alf |
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Fury ´n´ Grace gibt es schon seit 1994, damals gab es noch Keyboards in der Band und Melodien "mit einem Hang zum Naiven" wie man sich ungefähr in der Bandinfo auszudrücken pflegt. Nach einigen Besetzungswechseln jedenfalls hat Matteo Carnio die Hosen an, was die Gitarren angeht und man konnte Gabriele Grilli für die Vocals gewinnen, der wohl das 1999er Debut von Doomsword eingesungen hat.
Jedenfalls haben sich die Italiener während ihrer langen Bestehenszeit darauf konzentriert "erwachsener" zu klingen, als viele ihrer italienischen Powermetalkollegen, die es gerne etwas zu gut meinen, mit Soli und klebrigen Kitschmelodien. Das ist gelungen. "Tales ..." kommt vollkommen ohne Kitsch und Frickelei aus, die Songs sind anspruchsvoll, verschachtelt, progressiv und in positivem Sinne theatralisch. Sänger Grilli hat zwar eine Metalröhre am Start und bedient sich des klassischen Stimmvibratos, aber seine Stimme ist angenehm herb und meilenweit entfernt von nervigem Kopfstimmengequieke.
Auch der Sound, obwohl glasklar und druckvoll, hat mehr Ecken und Kanten als der klassische Melodic-Metal Sound und unterstützt die Song-Epen auf "Tales ..." hervorragend. Und "Epen" trifft es hier auf den Punkt, "Burning Cathedrals" ist über zehn Minuten lang, "Uncanny Midnights Of The Bride" bringt es auf über 13 Minuten und "The Buried" gar auf über 16 Minuten. Mit ein paar mickrigen Durchläufen ist die Komplexität von "Tales ..." also nicht zu erfassen. Cleane Passagen mit klar knurrendem Bass und einem fast zerbrechlich klingenden Grilli wechseln sich ab mit kraftvollem Prog-Metal, und zwischendrin gibt es auch mal experimentelle Klangcollagen, als stimmungsvolle Brücke zwischen den Songs sozusagen.
Das nämlich ist ein weiterer Pluspunkt: Der Spannungsbogen zieht sich über das komplette Album, es ist eher, als würde man einer Geschichte lauschen und nicht etwa einer Ansammlung von Songs. Die Instrumentalfraktion zeigt dabei zwar was sie kann, dient mit ihrem Können aber immer den Songs, die zwar, wie gesagt, nicht einfach sind, aber den Hörer dennoch mit auf eine aufregende Reise nehmen, die ihn zwar herausfordern, aber nicht zur Kopfschmerztrablette treiben. Prog-Metal-Heads werden mit "Tales ..." jedenfalls voll auf ihre Kosten kommen.
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