ESB / The Fantastikol Hole - Split Album |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Noisecore / Grindcore |
Jahr | 2007 | Spielzeit | 48:04 |
Rezensent |
Volker |
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Oh ja, die irrsinnigen French-Grinder The Fantastikol Hole sind wieder da und haben nicht weniger kaputte Mitstreiter dabei! Mit der Unterst�tzung diverser franz�sischer Kleinstlabels ist diese Full-Length-Split entstanden, die durchaus als Kleinod des experimentellen Chaos-Grinds verstanden werden kann, da beide Formationen radikal ihr eigenes Ding machen.
F�r ESB ist es die erste Ver�ffentlichung �berhaupt und ihnen soll nachgesagt werden, wie eine franz�sische Mischung aus Nasum, Dillinger Escape Plan, Fantomas und Mr. Bungle zu klingen. Das passt insofern, dass sie einerseits simplen crustigen Grind der derbsten Sorte zocken und gleichzeitig keiner impulsiven Improvisation aus dem Weg gehen. So bleibt Platz f�r dr�ckende Midtempo-Death-Metal-Riffs, gar nicht mal so wenig Melodie(!) und noch wesentlich unerwartetere Elemente. Mit �Enferm�s� geht es mal f�r ein ganzes St�ck in den Noise / Power Electronics Bereich und in �Quelques mesures de musique pop� werden Bubblegum-Punkrock-Harmonien mit genussvollem Zynismus in Grund und Boden geschreddert. Dabei d�rfen die St�cke auch gerne mal l�nger zwei Minuten sein, abgesehen vom sechssek�ndigen Zwischenspiel �Decapitated Huntsmen allways smell like your ass after three days of putrid diarrhea�, mit dem wohl schon ausreichend Auskunft �ber den erwartungsgem�� schr�gen Humor der Formation gegeben sein d�rfte. Eher typische Grindsongs wie �David Koresh� und �Karagol� gelingen sehr wohl auch und mit einem gewissen �berraschungsfaktor darf immer gerechnet werden. Mein heimlicher Favorit ist �Target�, das roh, melodisch und treibend ohne jeden Highspeed auskommt, und schon durch das bizarr-geile Gekreisch Eindruck schindet.
ESB sind keine Band, die man als musikalisch ausgereift bezeichnet k�nnte, doch f�r ein erstes Statement sind die Beitr�ge zu dieser Split sehr beachtlich.
Dementsprechend m�ssen sich The Fantastikol Hole danach ganz sch�n strecken, um nicht unerwartet ins Hintertreffen zu geraten. Mit dem 2005er Debut "Mathematikol Oil" hatte man ja schon einen verst�renden Brocken in die Musiklandschaft geschleudert, der selbst hinter Formationen wie Today is the Day und Agoraphobic Noisebleed kaum zur�ckstehen musste. Im Vergleich zu den organischer klingenden ESB f�llt die programmierte Percussion zun�chst etwas negativ auf, doch The Fantastikol Hole klingen sowieso k�lter und durchstrukturierter. Und obwohl man 17 von insgesamt 29 St�cken f�r sich in Anspruch nimmt, reicht daf�r insgesamt eine Viertelstunde, in der paranoider Math-Grind zur gelebten Grenzerfahrung wird. Die Franzosen w�ten mit sp�rbarerer Erfahrung durch ihr Programm, doch nach den v�llig offenen Songstrukturen von ESB fehlt ein wenig von der Faszination, die "Mathematikol Oil" zu bieten hatte. Dem Durchschnitt sind The Fantastikol Hole trotzdem von Anfang an entwachsen und wenn der Schritt von rasanten 50-Sekunden-Break-Orgien zu etwas kompakteren Songs gelingt, wird diese Band f�r Insider mal zu einer Gro�en werden.
F�r Freunde des gehaltvollen Grindcores gibt es auf dieser Split jedenfalls viel zu entdecken!
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