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Nucleus Torn - Knell
Metalspheres Info-Box

Genre

Neoklassik / Avantgarde Metal

Label

Prophecy Productions

Rezensent

Volker

W�hrend das von Prophecy wiederver�ffentlichte Debut �Nihil� durch eine offenkundig extraordin�re stilistische Vielfalt gekennzeichnet zwar, erwartet einem auf dem Zweitwerk der Schweizer Formation Nucleus Torn zun�chst ausgepr�gt viel Ruhe. Metal wird zur kontrastierenden Begleiterscheinung, doch mit einer Beschreibung von Einzelelementen kommt man so weit hier sowieso nicht. Trotzdem soll von Neoklassik, Ambient, Post Rock und Folk die Rede sein, vermischt in k�nsterlerisch anspruchsvollen Strukturen, die man guten Gewissens auch als avantgardistisch beschreiben kann. Sehr intensiv wird mit Laut-Leise-Kontrasten gearbeitet, doch freilich hat dies nichts mit entsprechenden Ans�tzen diverser Nu Rock / Metal Bands zu tun. Aus den teils ambientartigen und meist von dezenten Streichinstrumenten, Piano und Querfl�te getragenen, ruhigen Passagen erheben sich bei den Nucleus Torn des Jahres 2008 quasi unvermittelt w�tende St�rme metallischer Leidenschaft, die alsbald wieder in feingliedrige Finsternis abbebben und manche Idee scheint nicht weit von anspruchsvollen harten Post Rock Formationen wie Isis oder Cult of Luna entfernt zu liegen. Wobei der Vergleich in die Irre f�hren kann, denn dies umschreibt nur eine der vielen Komponenten der Musik der Schweizer und bezieht sich insbesondere auf die St�ck �II� und �II�.
Die Betitelung in �I�, II,� �III� und �IV� scheint wohl in ihrer Schlichtheit als Kontrast zu dem vorherrschenden instrumentalen und musikalischen Reichtum zu dienen, wenngleich Gesang und Texte gewiss keine ganz nachrangige Rolle spielen. Maria D'Alessandro und Patrick Schaad �bernehmen dies etwa zu gleichen Teilen, wobei die S�ngerin haupts�chlich in den sanften Momenten auftritt (und eine gute Leistung bietet), w�hrend Patrick Schaads sonorer Gesang in den st�rmischen Passagen gegen die instrumentale Wucht leicht auf verlorenen Posten ger�t.
Das Kernst�ck des in vier Kapitel gegliederten Albums ist das fast halbst�ndige �III�, innerhalb dessen der Kontrastreichtum bis ins Extrem ausgereizt wird. Man k�nnte mehrmals meinen, das Ende des St�ckes w�re erreicht, bevor es sich wieder aufs Neue aus der Stille erhebt. Hier wird auch besonders deutlich, dass die wahrhaft unkonventionelle Songgestaltung eine hohe Aufmerksamkeit erfordert und �Knell� kein Album ist, das einem ohne l�ngere Vorarbeit wirkliches H�rvergn�gen vermittelt. Man k�nnte auch zur der Ansicht gelangen, dass es Nucleus Torn mit der Experimentierfreudigkeit �bertreiben, doch gleichzeitig ist zu beachten, dass die Schweizer sicher zu den Musikern geh�ren, die in erster Linie selbst mit dem Ergebnis zufrieden sein m�chten und nach keiner bestimmten Zielgruppe schielen. Klischeefreie Momente kunstvoll inszenierter Dunkelheit offeriert der Klang der Totenglocke au�erdem allemal.



   
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