Zarpa - Infierno |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
True Metal |
Label | Karthago Records |
Rezensent |
Peter |
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Es sind die t�glichen �berraschungen, die einen nie das Interesse an Heavy Metal in fast allen Schattierungen verlieren l�sst. Extremsammler und Permanenturlauber in Spanien, auf den Balearen oder den Kanaren m�gen jetzt dezent l�cheln, aber Zarpa (zu deutsch: Die Klaue) waren mir bis vor 24 Stunden komplett unbekannt. Nun gut, Heavy Metal aus s�deurop�ischen L�ndern war in den 80er Jahren nicht unbedingt das Thema im Metal Hammer, Rock Hard und den diversen Fanzines, die f�r die wichtigsten Informationen rund um unsere Musik sorgten. Ob nun die wenigen Ver�ffentlichungen von Zarpa in dieser Zeit gegen die �bermacht der amerikanischen, deutschen, englischen und ich-wei�-nicht-was-noch-f�r-L�nder Bands bestanden h�tte l�sst sich nur spekulieren.
Bis in das Jahr 1978 reicht die Geschichte von Zarpa zur�ck, als �ber ein Kleinstlabel die erste LP ver�ffenlicht wurde. Weitere Tondokumente erschienen dann in den Jahren 1983 und 1985, eine f�r 1986 geplante Scheibe wurde aus finanziellen G�nden nie realsiert. Ein kurzer Abstecher von Vincent Feijoo, Gitarrist, S�nger und einziges Urmitglied der Band, als Solointerpret war wohl nicht so �berragend. 2002 erschien dann "Luchadores de la Paz", das ebenfalls von keinem Versender gelistet wurde und nun folgt im Jahr 2004 also "Infierno". M�glicherweise w�re diese CD fast unter Ausschlu� der �ffentlichkeit nur einigen wenigen zug�nglich geworden, aber es gibt da jemanden mit dem untr�glichen Gesp�r f�r hochwertige Unterhaltung. Stefan Riermaier, einigen als Herausgeber und Mitautor der Buchreihe "Heavy Metal in Ost/West/S�d/Nord Europa" und Betreiber von Karthago Records bekannt, darf diese CD exklusiv vetreiben. In Spanien soll das Teil schon ganz gut �ber die Ladentheken wandern, bin mal gespannt, wie es im Rest der europ�ischen Hemisph�re ausschaut.
Genug der Vorrede. Wichtig ist nur die Musik, aber bevor die Ohren was zu h�ren bekommen, sind die Augen dran. Das Coverartwork ist kultig, klischeehaft, so richtig sch�n was f�r Nostalgiker. Das Booklet ist fett, mit allen wichtigen Informationen versehen und �berhaupt steckt hier sehr viel Herzblut in der ganzen Angelegenheit, was auch die Tatsache beweist, dass insgesamt sechs Extraleckerli vorhanden sind. Vier von der nie ver�ffentlichten LP, zwei von "Herederos de un Imperio". Der Hauptteil und das wichtigste sind jedoch die aktuellen Titel. Aber was hei�t aktuell? Die Band ist so hoffnungslos in der Vergangenheit verwurzelt, dass bei jedem dem es nie "true" genug sein kann, die Freudentr�nen ohne Pause flie�en werden. (Das mit der feuchten Hose nehme ich einfach mal nicht an - der Verfasser). Von der Grundeinstellung sind Zarpa Br�der im Geiste mit ihren franz�sischen Kollegen Killers, deren Weiterentwicklungsstandard auch kaum gr��er als ein Bierdeckel ist. Wer "Angelos del Infierno", "Baron Rojo", "Muro" und andere Kaliber daheim im Schrank hat, bekommt mit der Erw�hnung dieser spanischen Mitstreiter im Dienste der guten Sache einen ungef�hren Eindruck davon, wie es um die musikalische Marschrichtung von Zarpa bestellt ist. Bei einem Titel wie "Quien eres tu" h�tte ich sofort auf eine spanische Rainbow-Coverband getippt, w�hrend der Titelsong eine starke Judas Priest-Schlagseite hat. So richtig auf eine Ausrichtung k�nnen sich Zarpa nicht einigen, von Hard Rock bis Heavy Metal wird gemacht was gef�llt und das ganze ergibt den bandtypischen Sound. Die Gruppe hat Ecken und Kanten, ist kaum massenkonform und das gibt Pluspunkte in einer Zeit, wo viele Combos aus den Niederungen der billigsten Belanglosigkeiten mit noch fr�hlicheren Melodien, die den Gesang der Klasse 1a beim Wandertag unterbieten und noch mehr zur Schau getragenen Gitarrenekligkeiten irgendwie versuchen herauszuragen. Auch wenn Zarpa keine Perfektionisten sind und es sicherlich Bands gibt, die auf einem weit h�heren musikalischen Niveau agieren z�hlt hier der Idealismus und die Einstellung.
Im zweiten Teil dann die erw�hnten Zusatzrauschmittel. Da tut sich im Prinzip kein gro�er Unterschied auf. Eventuell in der Produktion, die logischerweise den damaligen Standard widerspiegelt. Bei den Titeln 15 oder 16 w�rde mich mal interessieren, warum es ausgerechnet diese sein mussten. Aber alle Ohren ordentlich zugedr�ckt und mittels Vorschieben der Vorstellung von einem gro�en Eimer Sangria l�sst sich das irgendwie ertragen. So musizieren normalerweise nur die Eingeborenen am Ballermann 6, damit die Touristen auch weiterhin ordentlich ihre Penunsen abdr�cken.
Trotz dieses abschlie�enden Mankos sollte diese CD f�r alle ewiggestrigen und wagemutigen ein �berlegenswerter Kauf sein.
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