Ensoph - Opus Dementiae |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Avantgarde Gothic Metal |
Label | Cruz del Sur Music |
Rezensent |
Volker |
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Aufgepasst, ihr Freunde unorthodoxer Musik, Ensoph klingen alles andere als allt�glich und verdienen somit eure Aufmerksamkeit:
Was diese sechs MusikerInnen hier ver�ffentlichen, l�sst sich am ehesten als hochkomplexer Gothic Metal bezeichnen, der neben bedeutenden Electro-Einfl�ssen weder Black Metal noch Folk oder diversen d�ster-atmosph�rischen Sounds abgeneigt ist. "Opus Dementiae" ist so auch weniger ein Sammelsurium einzelner Songs als vielmehr ein im Zusammenhang zu betrachtendes Gesamtwerk geworden, das dem H�rer eine Menge abverlangt. Symptomatisch f�r die Vielf�ltigkeit der Musik ist die ausgesprochen breite Variationspalette des S�ngers Nicholas, der neben dem vorherrschenden heiseren Fauchen auch auf dunkle Goth Rock Vocals, gesprochene Passagen und leises Fl�stern setzt. Ist sehr gut gemacht, klingt aber leider nur in Ma�en originell, da Dani Filth und vor allem Eviga von Dornenreich doch deutlich Pate gestanden haben. Gerade der Stil und die einzigartige Phrasierung des letztgenannten wird teilweise so deutlich kopiert, dass es kaum noch �berh�rt werden kann - eigentlich recht seltsam bei einer derart ambitionierten Band.
Instrumental sind Ensoph dagegen sehr viel eigenst�ndiger, Moonspell k�nnen vielleicht als grober Eckpfeiler dienen und gerade die Fl�tenparts von Anna lassen hin und wieder an Empyrium denken. Jedoch wird fast durchweg sehr viel sperriger und unkonventioneller als bei anderen Genre-Vertreter zu Werke gegangen, besonders deutlich nachzuvollziehen an "Salmo a Nessuno", welches noisig-alptraumhaft die eindringliche Stimme Nicholas und teils harmonische, teils disharmonische Keyboards mit dominanten Industrial-Elementen verkn�pft. Der Song ist damit am weitesten von Songwriting im klassischen Sinne entfernt ist, was sich aber auch bei anderen St�cken wie dem verst�renden "Proudly Divine" weiterverfolgen l�sst. Zwei eher eing�ngige St�cke, die sich beim H�ren des Albums als erstes erschliessen haben Ensoph dann aber doch auf "Opus Dementiae" gepackt. Zum einen ist das "Sun of the Liar" mit seinem Langzeitwirkungs-Chorus und zum anderen "Sophia's Fall", der definitive Album"hit"! Keineswegs leichte Kost, aber ein unheimlich wirkungsvolles Gemisch aus melodischem Gothic Black Metal und d�sterer Elektronik, das sofort h�ngen bleibt. Dazu hat Produzent Bruno Kramm (Das Ich) mit dem abschliessenden Remix des Songs, der auch im EBM-Gewand richtig gut klingt, noch f�r einen potentiellen Tanzfl�chenfeger gesorgt. Durchgehend auf diesem Niveau agieren die Italiener allerdings noch nicht und manchmal bleibt die Frage offen, ob der jeweilige Song nun wirklich so vertrackt und unzug�nglich klingen soll, oder ob vielmehr in Sachen effektivem Songwriting doch noch ein bisschen gefeilt werden muss. Der Opener "Jaldabaoth ath the Spring of Time", der trotz haufwenweise guter Ans�tze nicht richtig auf den Punkt kommt, w�re daf�r ein Beispiel.
Beim Breitenpublikum d�rfte f�r "Opus Demntiae" alles in allem wohl eher mit einem recht schweren Stand zu rechnen sein, aber Experimentierfreudigen ohne Electro-Allergie sei ohne wenn und aber zum Testdurchlauf geraten.
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