Narziss - Neue Welt |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Metalcore |
Label | Circulation Records |
Rezensent |
Volker |
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In der inflation�r wachsenden Metalcore-Szene gibt es, wie sollte es auch anders sein, nat�rlich reichlich Bands, denen es an eigener Identit�t voll und ganz mangelt. Ein hervorragender Kontrapunkt dazu sind Narziss, die nicht zuletzt aufgrund der wirklich lesenswerten und komplett deutschsprachigen Texte auf sich aufmerksam machen. Und Narziss spielen im Gegensatz zu anderen Bands, bei denen das "Core" in der Stilbeschreibung eher zweifelhaft ist, auch tats�chlich eine gleichberechtigte Mischung aus Metal und Hardcore. Dabei gelingt es ihnen trotz einer durchaus rabiaten Vorgehensweise nicht in indifferentem Gekn�ppel zu versinken, sondern auch geschickt mit keineswegs trendbelastet klingenden emotionalen Momenten zu operieren.
Die seit Ende der 90er aktive Band hat bereits mit EPs, zwei Split-Ver�ffentlichungen sowie dem Debut-Album "Die Hoffnung stirbt zuletzt" Interesse wecken k�nnen und seit einiger Zeit mit Rayk Sommer einen neuen S�nger mit an Bord, dessen teils gesprochene aber meist hyperaggressive Vocals wie die ber�chtigte Faust aufs Auge passen. Musikalisch verbinden Narziss heftigen straighten Hardcore mit melodischem schwedischem Death Metal h�rterer Gangart, At the Gates k�men mir da ebenso wie auch Dark Tranquillity und Amon Amarth als Referenz in den Sinn. Das punkige "Blind" ist dabei ebenso ein richtiger Hammer geworden wie "Die phantastischen Vier", und lebt wie die meisten Narziss-Songs von der organischen Fusion aus Hardcore-Rhytmik und erstklassigen Metal-Riffs. Dazu br�llt und kreischt Rayk mal laut und deutlich gegen oberfl�chlichen Konsumwahn ("Blind"), w�hrend andere Texte von eher subtilen Inhalten gepr�gt sind, aber wohl als sozialkritisch schon richtig charakterisiert sind. "83@ebaydotcom" befasst sich dagegen mit dem Ausverkauf der Hardcore-Szene, wodurch sich dann auch der zuerst r�tselhafte Titel erkl�rt.
Mit einer Spielzeit von 38 Minuten ist "Neue Welt" zwar recht kurz gehalten, aber trotzdem mit genug Aussage und Spannung gef�llt, um euch dieses Album ohne weiteres ans Herz zu legen.
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