October File - A long walk on a short pier |
|
Metalspheres Info-Box |
Genre |
Hardcore/Punk |
Label | Golf |
Rezensent |
Alf |
|
Man nehme rockige Gitarren, einen minimalistischen Drummer, einen knarzig in den Vordergrund gemischten Bass und einen S�nger, der sich irgendwo zwischen Hardcore und Punk Zuhause f�hlt und man hat eine grobe Vorstellung vom October-File Sound. Bass und Gitarren klingen ein wenig wie auf dem ersten Fetish 69 Album, aber ansonsten haben diese Burschen hier absolut nichts mit den �sterreichischen Sicko-Punks gemeinsam: October File sind �beraus minimalistisch und strapazieren die verwendeten Ideen weiiiiiit bis �ber die Schmerzgrenze hinaus. Die Riffs schlurfen weder durch doomige Langsamkeit, noch hetzen sie der Schallmauer entgegen, das ganze Album scheint in ein und der selben unauff�lligen Geschwindigkeit eingespielt worden zu sein. Der Drummer verwendet auf dem gesamten Album wahrscheinlich sp�rliche f�nf Beats und wenn in einem der vier(plus)min�tigen Songs vier verschiedene Riffs verwendet werden ist das ein Feuerwerk der Abwechslung. Dazu findet sich keine einzige Idee, die die Hardcore/Punk Welt revolutionieren wird und der S�nger bewegt sich in einer unauff�lligen Grauzone zwischen schreien und singen. Grau. Ja. Das ist genau das Wort f�r die Musik von Oktober File. Eigentlich m�sste ich "A long walk on a short pier" zum sterben langweilig finden. Warum tu ich's dann aber nicht? Wenn ich das w�sste. Irgendwie flutscht das Album an einem vorbei, man fragt sich die ganze Zeit ob das denn nun gut oder schlecht ist, was die machen und pl�tzlich sind die 45 Minuten schon wieder rum und man hat immernoch keine Antwort auf diese Frage. Dann h�rt man sich's halt nochmal an. Und findet die Antwort wieder nicht. Versuchen wir's trotzdem: Spannend sind October File nicht. Nicht im geringsten. Aber ich glaube, das wollen sie auch gar nicht sein. Hm. H�ren wir's uns halt zum dritten mal heute an. Bin ich genervt? Im Gegenteil. Erstaunlicherweise bin ich total entspannt. Und jetzt hab ich?s auch: Durch die st�ndigen Wiederholungen und die weitgehend gleichbleibende Geschwindigkeit auf dem Album entsteht so eine Art hypnotisch relaxende Mantra-Wirkung die im letzten Song ihren absoluten H�hepunkt erreicht.
Ich wei� leider �berhaupt nicht wem ich "A long walk on a short pier" ans Herz legen soll. Zum abgehen taugt's definitiv nicht, auf einer Party fliegt sie Euch garantiert nach einem Song um die Ohren, live kann ich mir's �berhaupt nicht vorstellen, man kann keine Aggressionen damit abreagieren oder in bitters��er Wehmut versinken und sogar als Beischlaf-Beschallung d�rfte sie kl�glich versagen. Zu allem �bel wird man sie nach einem kurzen Reinh�ren im CD-Laden ziemlich schnell wieder aus dem Schacht werfen. Ich h�tte es definitv so gemacht. Jetzt habe ich das Gef�hl, da� mir ohne October File etwas in meinem CD-Regal fehlen w�rde. Wirklich erstaunlich finde ich, da� mir das gerade erst in diesem Moment klar geworden ist.
|
|
|