Hekate - Goddess |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Neo Folk |
Label | Auerbach Tonträger |
Rezensent |
Volker |
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Nein, sympathisch wird mir das eurozentristische Weltbild vieler Neo Folk Formationen wohl nicht mehr werden, wobei ich Hekate mangels Hintergrundwissen über die Band nirgendwo verorten bzw. gewiss nicht in die Nähe äußert obskurer Formationen stellen möchte. "Goddess" jedenfalls stellt eine Art Konzeptalbum dar, in dessen Mittelpunkt europäische Mythen und Legenden aus verschiedenen Zeiten und Kulturen stehen. So vielseitig wie die Texte sind, ist auch die Musik angelegt, von der mitunter schon eine gewaltige Faszination ausgeht. Da wäre zum Beispiel das wuchtige und finstere "Moritori e Salutant", welches einen mit seiner opulenten mittelalterlichen Instrumentierung in den Bann der Todgeweihten zieht. Und wie selbstverständlich folgt darauf ein sanftes Stück namens "Flammenlied", vornehmlich elektronisch arrangiert und vom wunderschönen Gesang von Susanne Grosche getragen. Überhaupt ist sie maßgeblich für die Wirkung vieler Songs verantwortlich und überrascht immer wieder mit ihrer Vielseitigkeit. So verwendet sie bei "Lord of Heaven" an Anne Clark anglehnten Sprechgesang und erinnert bei "Morgan le Fay" an Candia von Inkubus Sukkubus, um später bei dem sehr tanzbaren Dark Wave-Stück "Ocean Blue" nahezu engelsgleich zu klingen. Ausdrucksstärke hat teilweise auch der Gesang von Axel Menz, dessen starker deutscher Akzent bei den englischen Texten jedoch schon mal die Atmosphäre trübt. Recht gewöhnungsbedürftig klingt für meine Ohren auch die Kombination von elektronischen Beats und archaisch wirkender Percussion ("Montsegúr", "Europa"), doch ein gewisser Flair ist dieser Fusion gerade dank dem wirklich exzellenten Sound nicht abzusprechen. Hekate haben zweifellos die Ansprüche für dieses Album sehr hoch angesetzt und zur Umsetzung kann gratuliert werden. Gut möglich, dass dieses Album in der schwarzen Szene für einigen Aufruhr sorgen wird.
Wie es bei Prophecy und seinen Sublabels mittlerweile schon fast zum guten Ton gehört, erscheint übrigens auch "Goddess" zusätzlich im 2CD-Digipack (inklusive Remixen von diversen Hekate-Stücken).
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