Cradle of Filth - Nymphetamine |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Black Metal |
Label | Roadrunner Records |
Rezensent |
Mansur - The Metal Messiah |
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Englands popul�rste Black Metal Band meldet sich also termingerecht zur�ck. Die Perverslinge um Dani Filth machen etwa da weiter wo sie mit ihrem letzten Album "Damnation and a Day" aufgeh�rt haben, �bertreffen dieses aber mit Leichtigkeit. Um so erstaunlicher erscheint daher der Wechsel vom Riesen Sony zum kultigen Roadrunner Label. Von einem etablierten Major Label Abschied zu nehmen ergibt ja eigentlich nur Sinn wenn man sich k�nstlerisch nicht verwirklichen konnte, mal von finanziellen Dingen abgesehen. Cradle sch�pfen wieder einmal aus den Vollen und so werden dem H�rer 13 Songs plus Intro angeboten, was eine beachtliche Spielzeit von �ber 75 Minuten ergibt.
Beim ersten H�rgang f�llt sofort auf, da� die Band zugleich bombastischer als je zuvor und weiterhin auch melodischer zu Werke geht als dies auf fr�heren Alben der Fall war. Beim eigentlichen Opener "Gilded C***" dr�ngen sich anhand der bombastischen und vor allem heftigen Songstrukturen f�rmlich Vergleiche mit der letzten Old Man�s Child Scheibe auf. Aber jene �hnlichkeit bleibt auf dieses Lied beschr�nkt, da die Band unbeirrt ihr eigenes Ding durch zieht. Unbelehrbar bleiben auch stets Danis provozierende Lyrics, f�r die schon fast wegweisend der Titel des ersten regul�ren Songs "Gilded Cunt" steht (Erl�uterung zum Text spare ich mir), so da� die Texte wieder alles andere als jugendfrei sind. Das Album handelt laut Dani von der bestialischen Sucht nach dem klassischen sch�nen Geschlecht im Allgemeinen oder einer sch�nen Frau im Speziellen, einer G�ttinnenfigur quasi. Schon fast unheimlich melodisch, teils sogar melancholische Nuancen aufweisend, zieht dieses Album den H�rer in seinen Bann. Gespenstisch atmosph�rische Passagen sorgen f�r unheilvoll d�ster klingende Stellen, die gekonnt hineinintegriert worden sind. Dazu kommt noch die wundersch�ne Stimme von Sarah Jezebel Deva, die v�llig besinnlich bet�rend her�ber kommt. Aber auch Gasts�ngerin Liv Kristine bezaubert mit ihrem enorm emotionsgeladenen weiblichen Gesang. Da jagt es einem einfach einen Schauer den R�cken herunter.
Es macht sich jedoch unweigerlich bemerkbar, da� die "wilden Zeiten" der Gruppe wohl endg�ltig der Vergangenheit angeh�ren, denn das unbek�mmerte drauf los dreschen ist mittlerweile weit weniger als fr�her vorhanden. Zumal mehr Ausfl�ge ins Gothic- & Death Metal Gefilde gemacht wurden. Und so werden viele der alten Cradle und Black Metal Fans diese Scheibe als zu harmlos bezeichnen. Folglich wird vom Ausverkauf einer Gruppe sicherlich noch viel zu h�ren sein, auch wenn ein Track wie "Medusa and Hemlock" wegen seinem Gekn�ppel ohne weiteres auf "Cruelty and the Beast" h�tte sein k�nnen. Die Lead-Gitarren im n�chsten Song "Geffin Fedder" erinnern stark an Iron Maiden, womit hier aber auch schon die Vergleiche zur eisernen Jungfrau beendet sind, da dieser schnell ohne R�cksicht auf Verluste nach vorne los bollert. Sp�testens das darauf folgende Lied "English Fire" wird an Hand seiner enorm ausgepr�gten Melodien (Keyboards) bei intoleranten Black Metal Fans als kommerzieller Ausverkauf gelten. Als ob die Band dies schon fast geahnt h�tte knallt der n�chste Song mit einem packendem Riff schnell und flott in bew�hrter Cradle Manier v�llig unbek�mmert nach vorne los. Aber auch hier arbeitet man mit Melodie B�gen, die der Band �u�erst gut zu Gesicht stehen. An dieser Stelle macht die Band nach einem kurzen, sch�nen, besinnlichen Keyboard Intro auch gleich weiter. "Swansong for a Raven" h�tte ebenso gut auf der aller ersten Cradle Scheibe sein k�nnen, derma�en schnell und druckvoll dynamisch treibend peitscht sich dieser Song immer weiter ins Hirn des H�rers. Im Mittelteil wird es wieder �berschw�nglich morbide melancholisch melodisch, wie man es eben von der Band gewohnt ist. Auffallend ist auch zu bemerken, da� Dani fast �berhaupt nicht mehr in h�chsten Sph�ren schreit, was in der Vergangenheit ja zu seinem Markenzeichen wurde. Zwar vermisse ich dieses Urgeschreie, aber dies wird auch Leute davon abgehalten haben sich die musikalische Seite dieser Band zu Gem�te zu f�hren, und genau die sollte man dieses mal auf keinen Fall verpassen, da wir es hier mit einem weiteren erstklassigen Album zu tun haben, wobei mir an manchen Stellen sogar pr�gnante Iron Maiden Vergleiche im Melodie- und Riff Bereich einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollen.
Alle toleranten Black Metal Fans, die Pr�gel Truppen a la Mayhem, Emperor oder Immortal schon immer nicht ausstehen konnten, sollten dringend in "Nymphetamine" reinh�ren, da sie hier relativ leicht verdauliche (Black) Metal Kost serviert bekommen. Es ist schon absolut erstaunlich wie diese Band seit 1994 ein tolles Album nach dem anderen abgeliefert hat, ohne sich einen einzigen Ausrutscher geleistet zu haben. Ich wage schon jetzt die Behauptung aufzustellen, da� dies mit "Cruelty & The Beast" und "Midian" das beste Album der Band ist. Auf jeden Fall ist es das abwechslungsreichste.
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