Trouble - Psalm 9 (Re-Release + DVD) |
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Metalspheres Info-Box |
Genre |
Doom Metal |
Label | Escapi Music |
Rezensent |
Volker |
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Zweifeln an der Notwendigkeit von ReReleases ist an sich eine gesunde Grundhaltung. Aber hier? Nein, ohne mich... Escapi Music bringen als Vorboten einer bald kommenden Reunion-CD Neuauflagen der ersten beiden Scheiben von Trouble raus, die erstens schon lange vergriffen und zweitens verdammte Klassiker sind!
Beginnen wir mit dem Debut von 1984, einer Zeit in der die erste Black Sabbath schon fast ein Oldie war, aber Doom Metal nach dem heutigen Verst�ndnis trotzdem noch in den Kinderschuhen steckte. Pentagram und Witchfinder General seien hier nicht unterschlagen, aber dann kamen Trouble. Und zwar mit einer Interpretation, die nachdr�cklich von den Altmeistern beeinflusst war, aber von Anfang an originell klang. So beginnt das Album gleich mit einem grandiosen Triumvirat, welches bis heute in der Delikatessen-Abteilung gef�hrt werden sollte. "The Tempter" als er�ffenender Paukenschlag ist g�nzlich erf�llt von majest�tischen Riffs und einer sich stetig steigernden Spannung, changierend zwischen brillianter Zeitlupe und forscher Power. "Assassin" klingt danach deutlich rockiger, mit starken Anleihen an die zeitgen�ssischen Ver�ffentlichungen von Judas Priest. Kurz, knackig und ohrwurmverd�chtig. Gleich ein wirklicher Klassiker ist danach "Victims of the Insane", bis heute ein unter die Haut gehendes Doom-Epos, dessen Intensit�t nicht mehr oft erreicht wurde.
Auch nicht mehr auf "Psalm 9", was folgt klingt durchweg gut, es fehlt aber an der ein oder anderen Stelle noch ein entscheidener Funke, die letzte Entschlossenheit. Doch es ist die Rede von einem Debut und entsprechend sollten auch die Ma�st�be sein. Schliesslich kann man in "Bastards will pay" noch die geballte Exzentrik des Gesangs erleben und au�erdem den sch�n schr�gen und mich immer etwas Pentagram erinnernden Titelsong.
Interessant lesen sich die kurz und knackig gefassten Liner-Notes, insbesondere hinsichtlich der Aussagen Eric Wagners �ber seine Texte. Trotz der tief katholischen Zeilen wurden Trouble ja nie wirklich als White Metal Band vereinnahmt, was wohl ma�geblich daran liegen d�rfte, dass der Frontmann die biblischen Inhalten mehr als Stilmittel begriff und sich sp�ter vielschichtigeren Texten widmete. Als Stilmittel und als Kontrast gegen�ber den allgegenw�rtigen okkulten und peseudo-satanischen Ans�tzen, in denen Wagner f�r sich nichts finden konnte. Die Rolle eines Predigers war also nie die Seine und die gesunde Distanz zu den eigenen Worten verdeutlicht am besten sein Zitat am Ende der Liner-Notes: "I mean did Slayer believe in the devil and have black masses and stuff?"
Nicht gerade unverzichtbar, aber unterhaltsam schr�g sind Ausschnitte aus einer Fernsehshow von 1982, worin eine forsche Dame in einem grandios geschmacksfreien pinken Gewand die hier etwas sch�chtern wirkenden Bandmitglieder interviewt und zwischendrin die Songs "Assassin", "Psalm 9" und "Victim of the Insane" auf der B�hne zum Besten gegeben werden. Nat�rlich in keiner nennenswerten Tonqualit�t, aber geh�rigen Nostalgie-Charme kann man der Sache nicht absprechen. Und die Bandmitglieder nennen bereits zu diesem Zeitpunkt das noch unver�ffentlichte "The Skull" als ihren besten Song ? eine Aussage, die man heute noch stehen lassen k�nnte.
Und damit zum zweiten ReRelease weiterleiten, dem fr�hen H�hepunkt des Schaffens von Trouble, eben das gleichnamige Album "The Skull".
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